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Von den 17 plattdeutschen Stücken, die die Brüder Grimm in ihre Sammlung aufgenommen haben, sind nur drei mehr oder weniger populär geworden. Jacob und Wilhelm Grimm hatten großen Respekt vor plattdeutschen Texten, weil sie die per se für authentisch hielten. Ich bin ziemlich sicher: Wenn ihnen - mit Ausnahme der drei populären - die Texte in hochdeutscher Fassung eingereicht worden wären, sie hätten sie nicht unbearbeitet gelassen und einige gar verworfen.

"Der Idiot" gehört zu den bekanntesten Romanen Fjodor Dostojewskis. Er wurde von dem Autor in Genf 1867 begonnen, in Mailand 1868 beendet und erschien erstmals von Januar 1868 bis Februar 1869 in einer Zeitschrift. Die Geschichte des Fürsten Myschkin, der für ungefähr ein halbes Jahr sein Schweizer Refugium verlässt und in die Petersburger Gesellschaft (und in was für eine!) gerät, zählt zu den ganz großen Werken der Weltliteratur.

"Der Graf von Monte Christo" (orig. "Le Comte de Monte-Cristo") ist ein Abenteuerroman von Alexandre Dumas. Die Geschichte spielt in der Zeit nach der Französischen Revolution in den Jahren 1815 bis 1838. Napoleons Stern ist untergegangen, und die Restauration unter den Königen Ludwig XVIII. und Karl X. hat stattgefunden. Dann folgt die Julirevolution von 1830, durch die der "Bürgerkönig" Louis-Philippe I. auf den Thron kommt. Die Hauptfigur des Romans ist der junge Seemann Edmond Dantès, der später den Namen Graf von Monte Christo annimmt.

Der Autor Felix Dahn war ein durchaus seriöser Historiker. Sein in der Zeit von 1859 bis 1876 entstandener monumentaler Roman "Ein Kampf um Rom" war bis in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ungemein populär. Er schildert den tragischen Niedergang eines Volkes aus verheißungsvollen Anfängen. Als Geschichtswissenschaftler achtete Dahn darauf, den Roman – nach damaligem Wissensstand – so historisch korrekt wie möglich zu schreiben. Dass die moderne Geschichtsschreibung manches anders sieht und darstellt, versteht sich.

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) war ein deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung und galt zu seinen Lebzeiten neben Christian Felix Weiße als meistgelesener deutscher Schriftsteller. Ob er uns Heutigen noch etwas zu sagen hat? Einige seiner meist kurzen Gedichte mögen etwas trivial wirken, enthalten auch Klischees, die vor allem manchen Hörerinnen nicht gefallen werden. Aber viele sind zeitlos weise, lebensklug, jedenfalls zum Nachdenken anregend, oft auch einfach vergnüglich und manchmal, was die Arbeit eines Autors anlangt, selbstironisch. Pauschal zu verachten sind sie gewiss nicht.

Dieser Roman des polnischen Schriftstellers Henryk Sienkiewicz beschreibt die Anfänge des Christentums in Rom zur Zeit des Cäsars Nero. Er wurde 1895 erstmals veröffentlicht. Inspiriert wurde Sienkiewicz von einer alten Legende über eine visionäre Begegnung des Apostels Petrus mit Jesus. Das Buch erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Patrizier Marcus Vinicius und Lygia, einer Königstochter vom Volk der Lygier, die als Geisel nach Rom kam. Sie ist Christin.

Von 1851 bis 1853 veröffentliche Charles Dickens in seiner Zeitschrift Household Words eine kleine vergnüglich-ironische Serie über ein fiktives Kleinstädtchen: Cranford. Verfasst wurde sie von der britischen Schriftstellerin Elizabeth Gaskell. Die Autorin erzählt in liebevollen Episoden vom Leben im victorianischen England, von altmodischen Gewohnheiten und von selbstbewussten Frauen, die die Geschicke ihres Städtchens lenken – darunter die vernünftige Deborah und ihre sanftmütige, dabei etwas furchtsame Schwester Miss Matty, oder von Miss Betsy, die wohl die einzige Kuh Englands besitzt, die Flanellanzüge trägt.

Die Erzählung von Heinrich von Kleist (1777-1811) wurde zuerst in den Berliner Abendblättern vom 15. bis 17. November 1810 veröffentlicht, und zwar mit der Widmung "Zum Taufangebinde für Cäcilie M.". Die Legende wurde verfasst als Patengeschenk für Cäcilie Müller, die älteste Tochter von Adam Müller. Deren Taufpaten waren neben Kleist unter anderen auch Achim von Arnim und Henriette Vogel. Eine erweiterte Fassung, jedoch ohne Widmung, erschien in Erzählungen, Band 2, 1811.

Das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32) ist einer der populärsten Texte des Neuen Testaments. In neueren Übersetzungen wird es auch als "Gleichnis von den beiden Söhnen" bzw. "Von der Liebe des Vaters" bezeichnet. So weit die Bibel. Ihr geht es vor allem um Gott als den liebenden Vater. Der in die Welt gezogene und reumütig zurückgekehrte Sohn ist halt ein Sünder, der sich zu schämen hat. Was aber war wohl eigentlich seine Motivation, das Vaterhaus zu verlassen? Und was mag die Mutter gedacht, empfunden haben, von der im Gleichnis gar keine Rede ist?

Germaine Baronin von Staël-Holstein bzw. Madame de Staël, geborene Necker (1766-1817), war eine aus der Republik Genf stammende französische Schriftstellerin und eine der geistvollsten Frauen ihrer Zeit. Sie gilt als Vorläuferin der Literatursoziologie und der vergleichenden Literaturwissenschaft. Von Napoleon verbannt, bereiste sie viele Länder Deutschlands und legte ihre Beobachtungen und Urteile in einem vielgelesenen Buch nieder: De l'Allemagne ("Über Deutschland"). Dieses voluminöse Werk prägte das Bild vieler Franzosen von den deutschsprachigen Nachbarstaaten und ihren Bewohnern im 19. Jahrhundert.

Die Mutter des großen Johann Wolfgang von Goethe war eine fleißige Briefschreiberin, obwohl sie selbst mehrfach betont, sie schreibe nicht gern. Viele ihrer Briefe sind - von ihrem Sohn - verbrannt worden, aber immerhin 414 sind erhalten geblieben. Sie alle werden hier vorgelesen.

Die Weiße Rose - vor allem verbunden mit den Namen Hans und Sophie Scholl - kennt man als Widerstandsgruppe im nationalsozialistischen Staat. Wer aber weiß genau, was in den Flugblättern stand, die die jungen Leute das Leben kosteten?

Diese von der Schwester Friedrichs des Großen auf Französisch verfassten Memoiren gewähren einen faszinierenden Einblick in die Verhältnisse an deutschen Fürstenhöfen im 18. Jahrhundert, die bei uns Heutigen oft Kopfschütteln und Unmut hervorrufen dürften. Wilhelmine, älteste Tochter des preußischen "Soldatenkönigs", beschreibt ihr Leben als eine immerwährende Folge von Leiden, die ihr von ihren Eltern, ihrem Schwiegervater und intriganten Höflingen zugefügt wurden. Es kann gar nicht ausbleiben, dass man von ihrem Schicksal angerührt wird.

Mit diesem Roman wollte Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) die Deutschen für die Geschichte ihres Volkes begeistern, und das ist ihm seinerzeit absolut gelungen. Ekkehard galt als Kultbuch den 19. Jahrhunderts. Wer dem 1855 veröffentlichten Roman und dem Hörbuch gerecht werden will, muss sich unbedingt klarmachen, dass der Roman den Geist der Zeit atmet, in der er entstand und von den Deutschen begeistert aufgenommen wurde.

Aurelius Augustinus von Hippo, (* 13. November 354 in Tagaste, auch: Thagaste, in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien) war ein numidischer Kirchenlehrer. Er war neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen einer der vier lateinischen Kirchenväter der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter.

Prinzessin Brambilla ist ein 1820 in Berlin von E. T. A. Hoffmann nach acht Kupferstichen von Jacques Callot geschriebenes literarisches Capriccio. In der von Ironie geprägten Erzählung geht es um den mäßig talentierten Schauspieler Giglio und die Putzmacherin Giacinta, die anfangs in die geheimnisvolle Prinzessin Brambilla beziehungsweise den Prinzen Cornelio Chiaperri verliebt sind. Was Giglio und Giacinta am Ende der Erzählung erkennen, wird hier nicht verraten, aber phantasiebegabte Hörer werden es irgendwann ahnen.

Dieses ist Dickens' Erstlingswerk. Es erschien in 20 Teilen monatlich zwischen März 1836 und Oktober 1837. Der vergnügliche Roman, den Dickens mit 23 Jahren veröffentlichte, machte ihn praktisch über Nacht berühmt. Hauptfigur des Romans ist der "Gelehrte" Samuel Pickwick, Gründer und Präsident des Pickwick-Klubs. Um neue Erkenntnisse zu sammeln, unternimmt er zusammen mit den Klubmitgliedern Tracy Tupman, Augustus Snodgrass und Nathaniel Winkle "Forschungsreisen" innerhalb Englands.

Die zentrale und titelgebende Figur dieses Hörbuchs ist König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610). Heinrich Mann, der deutsche Schriftsteller und Bruder des berühmteren Thomas Mann, hat das Leben und Wirken Heinrichs IV. in einem historischen Roman beschrieben und gedeutet, der aus zwei voluminösen Bänden besteht. "Die Jugend des Königs Henri Quatre" von 1935 und "Die Vollendung des Königs Henri Quatre" von 1938 gelten als Heinrich Manns bedeutendstes Werk. Beide Bände sind ungekürzt als Hörbuch eingelesen von Hans Jochim Schmidt. Die Romane selbst spielen auf drei Zeitebenen.

Heinrich IV., von Navarra (französisch Henri IV, Henri Quatre, Henri le Grand, okzitanisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra, als Heinrich von Bourbon; † 14. Mai 1610 in Paris) war ab 1572 als Heinrich III. König von Navarra und von 1589 bis zu sei-ner Ermordung 1610 als Heinrich IV. König von Frankreich. Heinrich spielte als erster Prinz von Geblüt und Anführer der hugenottischen Partei eine zentrale Rolle in den Hugenottenkriegen. Nach dem Aussterben des Hauses Valois erbte er die französische Krone und wurde der erste König aus dem Haus Bourbon.

Während Volksmärchen in der Regel durch Klarheit und Einfachheit der Handlung gekennzeichnet sind, wirkt das Kunstmärchen des der Romantik zuzurechnenden Dichters E.T.A. Hoffmann zunächst eher verwirrend in seiner Fülle kaleidoskopartig wechselnder Bilder. Gegen Ende der Erzählung ordnen sich diese indes zu einem schlüssigen Ganzen.