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Seit 1997 versammelt WortArt die "Créme de la Créme" der Neuerscheinungen aus Kabarett und Comedy auf dem Sampler "Die komplette Wahrheit über Deutschland". Nachdem die Folgen 1-8 bereits im Jahr 2009 zu einer Box zusammengefasst wurden, ist es nun an der Zeit, dass die letzten vier Wahrheiten aus den zurückliegenden sechs Jahren ebenfalls zu einer Box zusammen geführt werden.

In dieser Box finden sich die früheren Programme "Flaschendrehen und andere miese Bräuche", "Das wird jetzt ein bisschen weh tun" und "Was sollen die Leute denken" sowie das brandneue, bisher noch nicht veröffentlichte wunderbare Programm "Heute wegen gestern geschlossen". Ganzjährige Tour im deutschsprachigen Raum, hat mittlerweile acht Bücher veröffentlicht, Auftritte in "Die Anstalt" im ZDF.

In dieser Box finden sich die beiden frühen Programme "Friss, Vögel oder Stirb" und "Das Dosenmilch-Trauma" sowie die beiden neuesten "Durst ist schlimmer als Heimweh" und "Für die Jahreszeit zu laut".

Jess Jochimsen und Sascha Bendiks haben beschlossen, in ihrem neuen Programm noch mehr dem Rock'n'roll zu frönen. Nicht, dass sie nicht erwachsen werden wollten, das würden sie sogar gerne. Aber nicht, wenn dieses Erwachsenenleben aus Eigenheimzulage, Nordic Walking und Bulthaupküche besteht, aus Events, Leasingraten und FDP-ganz-okay-Finden.

Tom ist ein kleiner Junge mit klarem Weltbild: Aufräumen, Mädchen und Schlafen sind doof, Erziehungsberechtigte und Schule werden überbewertet und Regeln machen, wenn überhaupt, nur auf dem Bolzplatz Sinn. Während andere Kinder darauf gedrillt werden, ihre Eltern glücklich zu machen, verschönert Tom lieber Wahlplakate, sagt unliebsamen Verwandten und Ordnungshütern die Wahrheit und zieht einen Wettring mit Fußballbildchen auf.

Jess Jochimsens neues Soloprogramm ist kein herkömmliches, mit Anfang, Witz-Zwang und Ende, sondern ein tragikomisches Roadmovie zum Zurücklehnen, ein entspannt-literarischer Heimatabend mit ungewissem Ausgang. Jess Jochimsen gelingt es, grandios komisch zu sein, ohne je albern und oberflächlich zu werden. Mehr als ein Akkordeon, eine Gitarre und einen Dia-Projektor braucht er dafür nicht.

"Was sollen die Leute denken. Von klein auf wurde mir dieser Satz, dieser Generalvorwurf, eingeimpft. Bis ich vergessen habe, dass das im Grunde eine Frage ist." Ein Mann kündigt sein Dasein als "Selbstdarstellungsbeamter", schließt sich ein und versucht die "vernünftig geregelte Welt" der Arbeitsverhältnisse, Familienbeziehungen und Freizeitverbringung durch seine Rede zum Stillstand zu zwingen.

"Bellboy" ist im Herbst 2005 als Jochimsens dritter Roman bei dtv erschienen. Hier nun der Mitschnitt der Livelesung. Es geht um den 31-jährigen Lukas, der vom Land in die große Stadt kommt und dies nur mit einer gehörigen Portion Zynismus und Promiskuität. Bis sein demenzkranker Cousin Paul auftaucht und alles aus den Fugen gerät. Jess Jochimsens neues Buch spielt im München des Jahres 2003, genau genommen im Irakkrieg-Möllemann-Hitze-Sommer und neben anderem wird ein Ausflugsschiff versenkt, der Kanzler im Urlaub besucht, ein Landstrich verwüstet, ein halbes Provinznest geschwängert und eine ganze Reihe der zehn Gebote gebrochen.