Während wenige Reiche immer reicher werden, hat die Mehrheit der Bevölkerung am Ende des Monats immer weniger Geld– eine Entwicklung, die sich seit der Pandemie deutlich verschärft hat. In diese Episode geht es um die drängenden Fragen der sozialen Ungleichheit und der gerechten Vermögensverteilung in Europa. Die Hosts Anna-Lena Kümpel und Rasmus Andresen (EU-Abgeordneter der Grünen) sprechen darüber, wie wir durch verantwortungsvolle Politikgestaltung eine gerechtere Welt schaffen können. Es geht um politische und finanzpolitische Maßnahmen, die notwendig sind, um die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu überwinden. Dazu gehören Forderungen nach einer umfassenden Vermögenssteuer und höheren Steuern für Superreiche, um die Kosten der Krise gerecht zu verteilen und eine sozial-ökologische Transformation zu finanzieren.Erbschaftssteuer, Finanztransaktionssteuer oder ein Renditedeckel sind finanzpolitische Gegenmaßnahmen, die helfen könnten. Solche Methoden könnten unmittelbaren Einfluss auf das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger haben: Gesundheitsversorgung, Bildung und öffentliche Verkehrsmittel. Das würde allen zugutekommen und den sozialen Zusammenhalt stärken. Denn zum Beispiel die Daseinsvorsorge im Pflegesektor oder die Wohnraumversorgung müssen so organisiert sein, dass die Grundbedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht die Gewinnmaximierung. Ein mögliches Instrument, dass die Europäische Union nutzen könnte, um gegen eine wachsende finanzielle und soziale Ungleichheit vorzugehen, ist der Renditedeckel. Darunter versteht man ein finanzpolitisches Instrument, das darauf abzielen würde, die Höhe der Gewinne, die Unternehmen in bestimmten Sektoren erzielen können, zu begrenzen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, exzessive Profite einzudämmen, insbesondere in Bereichen wie Gesundheit, Wohnen und Bildung. Der Grundgedanke hinter dem Renditedeckel ist, dass bestimmte grundlegende Dienstleistungen und Güter nicht zur unverhältnismäßigen Bereicherung auf Kosten der Allgemeinheit oder der Qualität des Angebots genutzt werden sollten. Der Renditedeckel würde sich vorrangig auf Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge konzentrieren und zielt darauf ab, eine faire Verteilung der Ressourcen und Gewinne zu fördern. Dabei handelt es sich nicht um eine Bestrafung erfolgreicher Unternehmensführung handelt, sondern um eine Maßnahme zur Förderung sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Indem man solche Grenzen für Gewinne einführt, könnte man verhindern, dass die Kosten für lebenswichtige Dienstleistungen wie Wohnraum, Gesundheits- und Pflegeleistungen für die breite Bevölkerung unerschwinglich werden. Diese Maßnahme würde auch dazu beitragen, dass Investitionen in diesen Bereichen nicht primär unter dem Aspekt der Profitmaximierung getätigt werden, sondern dass die Qualität und Zugänglichkeit der Dienstleistungen im Vordergrund stehen. Was der Einsatz finanzpolitischer Maßnahmen für dich bedeuten würde – darüber sprechen wir mit Tobias Hauschild, Leiter Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland. Bewertungen und Feedback sind uns wichtig: Teilt eure Gedanken auf X (@rasmusandresen), Instagram (@gruenrasmus) oder per Mail (podcast@rasmus-andresen.eu). — Money Matters ist ein Podcast von und mit Rasmus Andresen, Abgeordneter der Grünen im Europaparlament. Moderation: Anna-Lena Kümpel und Rasmus Andresen Konzeption: Jonas Illigmann Produktion: BosePark Productions Kapitelmarken: 00:00 - Begrüßung 01:35 - Oxfam: Soziale Ungleichheit 05:40 - Bekämpfung der Ungleichheit 12:30 - Maßnahme Renditedeckel 24:20 - Sozial-ökologische Umverteilung 30:45 - Verabschiedung