• Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Mo Asumang über Leben und Tod
    Sep 8 2024
    Sie präsentierte ab 1997 die ProSieben-Sendung „Liebe Sünde“ und war damit Mitte der 90er Jahre die erste afrodeutsche Moderatorin im Fernsehen hierzulande. Und man sah sie immer wieder als Schauspielerin; beispielsweise als US-Außenministerin Condoleezza Rice in Roman Polanskis Film „Der Ghostwriter“. Mo Asumang ist als Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers 1963 in Kassel geboren und bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie „Visuelle Kommunikation“ an der Hochschule für Bildenden Künste in ihrer Heimatstadt und danach – von 1992 bis 1994 – klassischen Gesang an der Universität der Künste in Berlin. Eine vielseitige Frau: Fernseh- und Bühnenmoderatorin, Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin, Autorin sowie Filmregisseurin und Filmproduzentin. Ihr Thema: Rassismus. Rassistische Beleidigungen und gar Angriffe hat sie in ihrem Leben „schon immer“ erlebt und thematisiert das seit vielen Jahren in ihren Werken. Im Dokumentarfilm „Die Arier“ (2014), ganz kleine Ausschnitte finden sich auch auf instagram@mo.asumang, konfrontiert sie Rassisten mit scheinbar arglosen Fragen – eine Dialog-Technik, die Erstaunliches zutage bringt. Für die Auseinandersetzung mit Germanen- und Rassenideologie reiste Mo quer durch Deutschland und nach Afrika – auch eine ganz persönliche Suche nach Zugehörigkeit und Heimat. „Nazis raus“ ist für Mo Asumang keine Lösung – im „mo:lab“, das sind „Dialog-Foren“, bietet sie ganz praktische Anregungen, wie Offenheit und Menschlichkeit gelebt werden können. „Krieg ist die höchste Form der Nicht-Kommunikation.“ betont sie; angesichts des Krieges in der Ukraine präferiert sie allerdings die internationale Unterstützung – auch mit Waffen. Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Mo Asumang im Frühsommer 2024 in ihrem Büro in Berlin-Mitte besucht und wir haben über das Leben gesprochen und – wie es sich für diesen Podcast gehört – natürlich über den Tod. Schon jetzt – mit 60 – stellt sie sich ab und an vor, wie es ist, wenn sie – ohne Schmerzen im besten Fall – im Totenbett liegt … Wir reden auch über selbstbestimmtes Sterben und zur eigenen Abschiedsrede sagt sie ohne Umschweife „Ja!“
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    27 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Tilo Braune über Leben und Tod
    Aug 20 2024
    1954 in Sachsen (Rochlitz) geboren, aber schon als Kind mit seinen Eltern in den Norden der DDR gezogen, lebt er seitdem in Greifswald. Von Hause aus ist er Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Psychotherapeut. Einmal mehr – nach Prof. Dr. Thomas Pollmächer – gibt es hiermit also einen Podcast aus dieser Perspektive. Als Tilo Braune in der Wendezeit gefragt wurde, ob er nicht professionell Politik machen wollen, sagte er spontan: „Ich habe einen vernünftigen Beruf. Warum sollte ich in die Politik gehen?“. Was er aber dann doch getan hat: Von 1991 bis 1994 war er Abgeordneter der SPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und danach von 1994 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Anschluss war Braune vier Jahre lang Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund und von 2002 bis 2005 dann unter Manfred Stolpe als Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zuständig für die Bereiche Bauen, Wohnen und Aufbau Ost. Arzt, Politiker und nun aktiv für Stiftungen: 2007 lernte er den „roten Reeder“ Peter Krämer kennen und ist seit Jahren nun schon im Vorstand und Geschäftsführer der Peter Krämer Stiftung, die u.a. Schulen in Afrika baut. Außerdem übernahm Tilo Braune Ende 2017 den Vorstandsvorsitz der „Stiftung für Grundwerte und Völkerverständigung“, über die wir im Podcast auch reden. Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Tilo Braune in seinem Berlin Büro am Brandenburger Tor mit Blick auf den Reichstag (siehe Foto) getroffen und natürlich auch über den Tod gesprochen. "Man ist ja das ganze Leben mit dem Tod konfrontiert.“, so Braune. Nicht zuletzt hat er eine Zeit lang in der Pathologie und auch einige Jahre als Rettungsarzt gearbeitet, wo man sozusagen dienstlich ab und an mit dem Tod konfrontiert wird. Trotzdem hat er den Gedanken an den eigenen Tod jahrelang vor sich hergeschoben. Und irgendwie kommen wir im Gespräch in diesem Zusammenhang auf die Bibel und den weisen Spruch: "Bedenke, dass wir sterben müssen. Auf dass wir klug werden.“ Einen selbstbestimmten Tod kann sich Tilo Braune vorstellen. Er hofft aber, dass er persönlich vor einer solchen Entscheidung bewahrt wird – sagt der Mann, den ich bei der Trauerfeier für den Jazz-Saxophonisten Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky im Sommer 2023 kennengelernt habe.
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    28 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Ruth Hohmann über Leben und Tod
    Aug 6 2024
    Als „Grand Dame des Jazz“ wird sie gern bezeichnet. „Okay.“ Aber einen Vergleich a la „Ella des Osten“ lehnt die kleine Frau kategorisch ab. „Mit Ella Fitzgerald kann sich keine vergleichen. Das ist unmöglich.“ betont Ruth Hohmann. 1931 in Eisenach geboren und dort – in Thüringen – auch aufgewachsen, hat sie den Zweiten Weltkrieg hautnah miterlebt und ihre ersten Todes-Erfahrungen gesammelt, wie sie in dieser Episode erzählt. In Erfurt begann Ruth Hohmann 1949 ihre künstlerische Ausbildung und bald darauf – 1951 – zog sie nach Berlin. Nachdem sie ihre beiden Töchter (heute 70 und 65) bekommen hatte, sang sie erst Schlager mit Jazznote, um sich dann ganz dem Jazz zuzuwenden. Ruth war die erste Jazzsängerin der DDR mit einem Berufsausweis. Bis Mitte der 60er Jahre trat die Hohmann höchst erfolgreich im In- und Ausland auf, was 1965 mit dem 11. Plenum des ZK der SED, das (neben Rockmusik auch) Jazz – aus den USA kommend – explizit als unerwünscht erklärte, unmöglich wurde. Seit 1972 war sie dann Sängerin des Jazz-Collegium Berlin und sang – neben den englischsprachigen Originalen – auch Standards mit (ihren) deutschen Texten. Parallel war sie von 1976 bis 1996 Gesangsdozentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und erzählt hier von der altbekannten Diskrepanz zwischen E- und U-Musik. Oder anders gesagt: zwischen Klassik und TUM, was Tanz- und Unterhaltungsmusik meint. Am 19. August 2024 wird Ruth Hohmann 93 und ist noch immer aktiv. Jeden Tag sitzt sie zu Hause am Flügel – siehe Foto – und singt. Corona hat zwar – wie sie sagt – ihre Karriere beendet, aber sie hält sich weiter musikalisch fit. Das ist in dieser Podcast-Episode, die auch ein Stück weit Gesangslektion ist, hier und da zu hören 😉. Bis heute unterrichtet sie und zu ihren Schülern gehören Sänger wie André Herzberg (Pankow) oder Inka Bause, bekannt als Moderatorin von „Bauer sucht Frau“. Ja, eigentlich ist Inka Pop-Sängerin, die jetzt auch wieder als solche durchstarten will. Im Sommer 2024 habe ich Ruth Hohmann in ihrer Wohnung in Berlin-Mitte besucht und wir haben anlässlich der „Rede meines Lebens“ über ihr langes Leben mit einer großen Familie (2 Töchter, 6 Enkel und 9 Urenkel) gesprochen. Ob die humorvolle, agile Frau 100 wird? „Please not.“ , sagt sie unmissverständlich.
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    26 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Karsten Thormaehlen über Leben und Tod
    Jul 23 2024
    Ende Juli 2024 wird er 59, der Fotograf, dessen künstlerisches Werk sich intensiv mit demografischen und soziokulturellen Auswirkungen alternder Gesellschaften beschäftigt. Vor allem seine Fotoporträts über Hundertjährige machen von sich reden, sind in Bildbänden veröffentlicht und Ausstellungen im In- und Ausland präsent. Ich habe Karsten Thormaehlen im Herbst 2023 bei der Preisverleihung des Fotowettbewerbs „VielfALT“ – zum Leben im Alter – im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin kennengelernt. Das Thema „Altersbilder“ hat uns – im fotografischen und auch weiteren Sinne – für diesen Podcast zusammengeführt. Nach einem begonnenen Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Mainz und einem Abschluss im Fach Kommunikationsdesign 1993 in Wiesbaden begann Karsten Thormaehlen seine berufliche Tätigkeit zunächst als Gestalter und freier Fotograf bei Werbeagenturen, später als Art- und Creativ Director bei einer Werbeagentur mit Dependancen u. a. in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und den USA. Mitte der 1990er Jahre lebte und arbeitete er in New York, wo er mit anderen namhaften Fotografen Werbekampagnen entwickelte und realisierte. Thormaehlen arbeitet für deutsche und internationale Unternehmen und Verlage sowie für Architekturbüros, Design- und Werbeagenturen. Er ist außerdem als Lehrbeauftragter sowie Workshop- und Seminarleiter tätig und hält Vorträge auf Fachkongressen. Im Frühsommer 2024 hat er auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung in Mecklenburg-Vorpommern kurz in Berlin Station gemacht. Wir haben uns in einem Hotel hoch über den Dächern Berlins getroffen und über sein vielfältiges Leben als Fotograf gesprochen. In unserem Gespräch betont Karsten Thormaehlen, dass er als Fotograf eigentlich aus der Kosmetikindustrie kommt und nun das „Hohelied“ auf Falten im Gesicht, die übrigens alle Namen haben, singt. Er schwärmt geradezu von „Faltenlandschaften in Gesichtern, die Geschichten erzählen.“ Wir diskutieren in diesem Podcast u.a. darüber, ob Fotos vor allem Äußerlichkeiten zeigen; also: ein äußeres Erscheinungsbild, das antrainiert ist … Und natürlich haben wir – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – auch über den Tod geredet. Thormaehlen hat schon in seiner Jugend viel Erfahrung mit dem Tod von Freunden gemacht und das Thema beschäftigt ihn heute mehr denn je. Aber: Die eigene Abschiedsrede schreiben? Darüber geraten wir in eine heftige Diskussion und landen zu guter Letzt bei der künstlichen Intelligenz. Thormaehlen behauptet: „Die KI wird sich in der Zukunft komplett unglaubwürdig machen.“ Warum? Hören Sie selbst 😊
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    30 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Dr. Hanno Hochmuth über Leben und Tod
    Jul 7 2024
    Der promovierte Historiker, Jahrgang 1977, ist (wie er betont: Ost-) Berliner und Berlin-Historiker am Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Und er lehrt Public History an der Freien Universität (FU) Berlin. „Berlin – Das Rom der Zeitgeschichte“, erschienen 2024 im Ch. Links Verlag, heißt die neueste Veröffentlichung von Hanno Hochmuth – ein höchst interessanter Blick auf Berlin mit topografischer und fotografischer Herangehensweise. Dieses Buch des Wissenschaftlers ist erstaunlich gut zu lesen, was er damit argumentiert, dass „Geschichtswissenschaft letztlich Literatur ist“. Weil Hanno Hochmuth der Sohn von Prof. Arno Hochmuth – einer meiner Professoren im Kulturwissenschaftsstudium an der Humboldt-Universität in Berlin – ist, kennen wir uns schon seit 25 Jahren; haben uns über viele Jahre aber aus den Augen verloren. Bis vor Kurzem, denn: Hanno Hochmuth war Berater für eine aktuelle Ausstellung im Humboldt-Forum in Berlin namens „Hin und weg – Der Palast der Republik ist Gegenwart“ (bis Februar 2025) und ich bin in dieser Ausstellung eine der Zeitzeuginnen, die viel im Palast der Republik moderiert hat. Dieses Wiedersehen war der Anlass für uns, in diesem Podcast über Ost und West in den 90er Jahren, aber auch über DDR-Zeiten und eben über den Palast der Republik zu reden. U.a. zur Frage, ob dieser heutzutage abgerissen worden wäre. Hanno Hochmuth benennt drei Gründe, warum die Entscheidung seines Erachtens heute anders gefallen wäre … Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Hanno Hochmuth im Sommer 2024 in seiner Wohnung in Berlin-Kreuzberg besucht und wir haben auch über den Tod gesprochen. Um seinen – 2012 gestorbenen – Vater hatte er sich liebevoll gekümmert. Als die Todes-Nachricht kam, war Hanno gerade mal 35 und das hat ihm „… sehr stark die Endlichkeit meines eigenen Daseins vor Augen geführt.“ Damals – so Hanno Hochmuth – begann ein Prozess, sich über den Tod Gedanken zu machen; aber irgendwie auch über die Vielfältigkeit des Lebens … Beim Begräbnis hat der Sohn die Rede für seinen Vater gehalten und so soll es auch für ihn irgendwann sein. Seine eigene Abschiedsrede zu verfassen, lehnt er strikt ab. Aber: Er schreibt schon jetzt – mit gut Mitte 40 – autobiografisch und betont, dass in seiner Rede unbedingt vorkommen soll, dass er – vor dem Hintergrund des engen Verhältnisses zu seinem Vater – eben selbst Vater zweier Söhne (15 und 18) ist. Hier kommt die 111. Episode von „Schwarz hören“ mit Dr. Hanno Hochmuth.
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    31 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Monika Ehrhardt-Lakomy über Leben und Tod
    Jun 22 2024
    Sie ist Schriftstellerin und die Frau, die das Erbe von Reinhard „Lacky“ Lakomy heftig lebendig hält: Monika Ehrhardt-Lakomy. Zusammen mit ihrem Mann hat sie von 1978 bis 1991 sämtliche Kinderrevuen im Friedrichstadtpalast in Berlin geschrieben und 1980 das Hörspielmusical „Der Traumzauberbaum“ – von ihr liebevoll „Traumzaubi“ genannt – geschaffen. Mittlerweile gibt es vier Stücke, in denen der „Traumzauberbaum“ eine Rolle spielt. Inzwischen sind es vier Generationen, die dieses „Universum“ aus „Geschichtenliedern“ kennt – auch im Westen Deutschlands, obwohl der „… ja nicht aufhören kann, zu siegen.“ Moni erzählt von ihren Erfahrungen mit den Lakomy-Werken in ganz Deutschland – aktuell beispielsweise eine außergewöhnliche Schul-Inszenierung in Tirschenreuth (Bayern) – und in Kuba. „El árbol de sueños mágicos“ heißt der "Traumzauberbaum" auf der Karibik-Insel und wurde vor Ort gemeinsam mit dem Berliner Liedermacher Tobias Thiele produziert. Monika hat „Maurer“ gelernt und kann es tatsächlich, wie in ihrem Haus am Rande Berlins zu sehen ist. Danach hat sie an der Staatlichen Ballettschule Berlin Bühnentanz und später Kulturwissenschaften studiert. Aber das Schreiben war schon immer ihre Leidenschaft und also hat sie es zum Beruf gemacht. Sie hat Texte für Theaterstücke, Musicals, große Shows und insgesamt 15 Alben geschrieben. Monika Ehrhardt-Lakomy ist 1947 in Thüringen geboren und dort auch aufgewachsen. Warum arbeitet sie mit 76 noch? „Ohne könnte ich nicht.“ kommt sofort als Antwort. Als ich sie im Frühsommer 2024 in Berlin-Blankenburg – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – besuchte, haben wir natürlich übers Leben gesprochen. Die Idee, die eigene Rede aufzuschreiben, aufzunehmen und dann abzuspielen, findet sie gut; betont aber: „Ich habe noch nicht fertig gelebt. Ich brauche noch eine Weile.“ Ja, und was den Tod betrifft, sagt sie: „Ich scheu mich nicht vor dem Tod, weil ich weiß: Der kommt sowieso. Ich brauche bis dahin aber noch den 48-Stunden-Tag, weil ich so viele Pläne habe.“ Dementsprechend will sie 101 werden, obwohl sie selbst bereits Erfahrungen mit dem Sterben hat. „Lacky“ ist 2013 in ihren Armen zu Hause gestorben, scheint aber noch immer da zu sein: Wenn Moni einen kompetenten Gesprächspartner braucht, dann ist es bis heute „Lacky“, mit dem sie in der Küche redet … Im Podcast erzählt Moni sehr offen über die letzten Wochen mit „Lacky“ und darüber, wie sie es geschafft hat, genau d i e Grabstelle („Mittellage“) zu kriegen, die ihr Mann seit 2013 hat und wo sie selbst dann auch „liegen“ wird. Und zu guter Letzt erfahren wir noch, welche Musik auf der Beerdigung von Monika Ehrhardt erklingen wird …
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    31 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Dieter "Maschine" Birr über Leben und Tod
    Jun 5 2024
    1944 geboren, hat „Maschine“ gerade einen runden Geburtstag gefeiert: der Sänger, Gitarrist und Komponist Dieter „Maschine“ Birr. Warum man ihn „Maschine“ nennt, erfahren wir hier in einem launigen Gespräch aus „berufenem Mund“. Darin kommen wir gleich zu Beginn aufs Alter zu sprechen, das er mit Humor nimmt. Denn: „Nach dem Tod hat man ja keine Möglichkeit mehr, zu lachen. Deshalb sollte man das vorher machen.“ und etwas drastisch ergänzt „Maschine“: „Der Tod kann mich mal am Arsch lecken.“ Fast im selben Atemzug erzählt er von seinem Fanclub, der „Auf das Leben“ – nach einem Lied von ihm – heißt. Auch der Award, dem ihn Sony gerade fürs Lebenswerk – „… mit mehr als 70 Single-Produktionen, 80 Veröffentlichungen auf LP, Musikkassette, CD und 20 DVDs erreichte er eine Auflage von über 25 Millionen Bild- und Tonträgern und zählt damit zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Künstlern …“ – verliehen hat, heißt „Life Time Award“. Von 1969 bis zum Ende der Band 2016 war er Frontmann der „Puhdys“, die sich 1989 schon einmal aufgelöst hatten, um dann ab 1992 aber höchst erfolgreich weiterzumachen. Die erste „Maschine“-Solo-LP erschien 1986, wozu Petra eine ganz persönliche Geschichte in diesem Podcast erzählt … Apropos Solo: Im März 2024 ist „Maschines“ neueste CD „Mein Weg“ erschienen und ein Buch dazu gibt es auch mit dem Titel: „Was bisher geschah“. Im April 2024 habe ich „Maschine“ in seinem Haus in Neuenhagen bei Berlin besucht und wir haben – wie es sich für diesen Podcast gehört – übers Leben geredet; u.a. darüber, dass er „eine Eule“ ist, inwiefern eine Musikschule wichtig ist, um Berufsmusiker zu sein und dass er nunmehr 80 Jahre lang „ohne größere Vorfälle“ gelebt hat. Was den Tod betrifft, behauptet er: „Ich rede nicht gern über den Tod.“, um dann doch ganz schön viel darüber zu sprechen. Auch darüber, wer seine Trauerrede halten soll und wie es war, als er die Trauerrede für seine Mutter oder für „Lord Ulli“ von den Lords gehalten hat. Sein Fazit: „Ich hab‘ keine Angst vorm Tod, aber ich freue mich auch nicht darauf.“
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    25 mins
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Bodo Ramelow über Leben und Tod
    May 22 2024
    Der Ministerpräsident Thüringens wurde 1956 in Niedersachsen als Sohn einer studierten Hauswirtschaftsleiterin und seines Vaters, der aus einer alten Kaufmannsfamilie stammt, geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters zog die Familie zunächst nach Rheinhessen und dann an die Lahn zwischen Marburg und Gießen. Warum er Hochdeutsch spricht, Platt ganz gut versteht und nur ein bisschen sprechen kann, erklärt Bodo Ramelow in diesem Podcast. Er ist gelernter Einzelhandelskaufmann und hat 1977 die Fachhochschulreife an der Fachoberschule Marburg erworben. Seit 1981 war er Gewerkschaftssekretär in Mittelhessen und von 1990 bis 1999 Landesvorsitzender der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) in Thüringen. 1999 wurde Bodo Ramelow Mitglied der PDS, später DIE LINKE. Er saß mehrere Legislaturen im Thüringischen Landtag und war von 2005 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2014 ist er – mit einer Unterbrechung von 6 Wochen – Thüringer Ministerpräsident. Als solchen habe ich ihn 2016 als Moderatorin eines „Tourismus-Dialogs“ in Berlin persönlich kennengelernt, woraus entstanden ist, dass er mich im selben Jahr mehrere Stunden durch Erfurt geführt hat. Dabei habe ich viel über meine Heimatstadt gelernt und erlebt, dass er ein sehr nahbarer Ministerpräsident ist, mit dem man – auch bei einem privaten Spaziergang – Zeit braucht. Warum? Das erfährt man im Podcast. Als er später auch mit dem Springer-Chef Mathias Döpfner durch Erfurt gelaufen ist, hat Bodo Ramelow ChatGPT in der Praxis kennengelernt: als beeindruckend, denn KI kann – trotz ethischer Fragen – im Alltag helfen, wie Ramelow beispielhaft erklärt. Und: KI ist beängstigend, wenn z.B. Manipulationen politische Prozesse stark beeinflussen – wie den Brexit … Bodo Ramelow will trotzdem „… mit einer Fröhlichkeit und Gelassenheit weiter Politik machen.“ Anfang Mai 2024 habe ich Bodo Ramelow – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – in der Staatskanzlei in Erfurt besucht und wir haben übers Leben – u.a. neue Formen des Miteinanders von Jung und Alt auf dem Land mit der Option „Muskel-Hypothek“ gesprochen und – wie es sich für diesen Podcast gehört – über den Tod. Damit hatte er ganz real schon als Elfjähriger zu tun, als sein Vater in seinen Armen starb. „Ein Ur-Erlebnis“, wie Ramelow es nennt. Und: „Ich habe mich wieder und wieder mit der Frage Leben und Tod auseinandersetzen müssen“. Beide Söhne hatten Krebs … Nicht zuletzt spielt auch der Amoklauf am „Gutenberg-Gymnasium“ 2002 in Erfurt in seinem Leben noch heute eine Rolle. Bodo Ramelow betont: „Der Tod ist keine Frage von Lebensalter. Es ist eine Frage von Einstellung und der Normalität." Und auch zum selbstbestimmten Sterben bezieht er klar Position.
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    30 mins