Episodes

  • Ep. 77 - Giorgos Lanthimos: The Favourite
    Sep 1 2024

    In seinem intriganten Kammerspiel rund um das Liebes- und Leidesleben der Englischen Queen Anne, unterzieht Lanthimos das historische Drama einer Verjüngungskur. Doch macht er mehr mit der Materie als nur mit satirischem Schalk den abgehobenen Adel zu sezieren? Was ist Lanthimos' besonderer Zugang zu Epoche und Charakteren? Wir sprechen drüber, bei FilMic. Viel Spaß.

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    37 mins
  • Ep. 76 - Giorgos Lanthimos: The Killing of a Sacred Deer
    May 9 2024

    The Killing of a Sacred Deer markiert einen Wendepunkt in Lanthimos' Werk. Erstmals arbeitet er in einem erkennbaren Genre, dem Horrorfilm. Der quintessentielle arthouse Grieche verwebt Genrekonvention, mythologische Parabel und naturalistische Erzählung miteinander - und reichert so seine altbekannte sterile Kühle mit einigem erzählerischen und konzeptuellen Konfliktpotential an. Das macht es in unserer Einschätzung zu seinem komplexesten Werk, aber auch zugänglichsten Film bis dato. Gemeinsam entwirren wir die Erzählebenen, auch wenn dies wohl nicht im Sinne des Erfinders ist.

    Ihr hört FilMic Podcast, viel Spaß.

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    31 mins
  • Ep. 75 - Giorgos Lanthimos: The Lobster
    Apr 1 2024

    In The Lobster errichet Lanthimos erneut eine sterile Fantasiewelt. Partnerschaft ist hier gesetzlich festgeschrieben, wer es nicht rechtzeitig schafft sich zu vermählen, wird kurzerhand in ein Tier umoperiert. Absurd, wie man es wohl von Lanthimos erwarten kann, ist auch das Verhalten der Charaktere für die diese Welt nun einmal unhintergehbar ist. Auf ihrer Suche nach Liebe, aber auch in ihrer Ablehnung der gleichen, scheinen sie jeglicher Menschlichkeit komplett zu entbehren. Es gibt hier keine Zwänge der Wahrheit, kein Regime stößt hier an seine Grenzen, keine Macht der Liebe oder des Freiheitsdranges oder der Vorstellungskraft strebt in The Lobster auf. Es bleibt steril und unangenehm. Aber bleibt es auch unkritisch? Wir waren uns nicht ganz einig.

    Ihr hört FilMic Podcast, viel Spaß.

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    39 mins
  • Ep. 74 - Giorgos Lanthimos: Dogtooth
    Mar 1 2024

    Giorgos Lanthimos' "Dogtooth" ist ein sehr eigenartig konzeptionierter und erzählter Familienfilm. Mutter und Vater schotten ihre Kinder, scheinbar seit Geburt, gänzlich von der Außenwelt ab, und ziehen sie in einer eigens konstruierten Realität groß. Einer Realität in der das Wort "Meer" einen Ledersessel bezeichnet, und Katzen hochgefährliche, menschenjagende Monster sind. All dies passiert in beinahe unerträglich langen, statischen Einstellungen die allerdings wunderschön kadriert und gesetzt sind. Doch geht das philosophische, sowie cinematisch Projekt auf? Was zeigt uns "Dogtooth" über die Konstruierbarkeit der Realität, über den Bezug von Namen zu Dingen, Sprache zur Welt? Steht die anstrengende Formalität der Erzählung einer Auseinandersetzung mit der psychologischen Wirkung die diese Scheinwelt auf die Kinder ausübt im Wege? Weiter gefasst: Fehlt am Ende der Realitätsbezug des Filmes selber, der nur eine unmögliche Idee durchexerziert? Oder gibt es doch Subtext genug um über das rein Abstrakte hinaus zu gelangen und das Wesen von Sprache und Macht, sozialer Konstruktion und natürlicher Konstriktion im Detail zu hinterfragen? Ihr hört FilMic Podcast, viel Spaß.

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    43 mins
  • Ep. 73 - Martin McDonagh: The Banshees of Inisherin
    Feb 1 2024

    The Banshees of Inisherin vereint vierzehn Jahre nach Brügge sehen und sterben, erstmals wieder Colin Farrell und Brendan Gleeson. Die beiden Iren arbeiten unter einem irischen Regisseur auf einer grünen Insel im Atlantik. Einen irischeren Film kann man sich kaum vorstellen, und auch die (generell problematische) Idee einer Volksseele, die in der irischen Kunst seit jeher Konjunktur hat, wird hier verhandelt. Banshees ist nämlich im Kern eine Reflektion auf menschliche Narrative, und die Rolle die sie in unserem Leben einnehmen können--oder sollten. Eng geschnurrte Erzählungen, in denen wir unser Leben Schicksalhaft verorten können, mögen Halt geben, Klarheit. Wie das Theater eben auch Klarheit schafft, Konflikte und Charaktere in scharfer Unterscheidung auf den Punkt bringt. Aber solche Narrative führen eben auch zu einer verengten Weltsicht, die, im wahrsten Sinne des Wortes, überdramatisiert ist. Muss sich Colm die Finger abschneiden um seiner radikalen Drohung Gehör zu verschaffen? Und überhaupt, muss der Künstler alles Gute und Angenehme dem obsessiven Kreationswahn opfern, um dann, nicht als Mensch gemocht, aber als Künstler verewigt zu sein? An diesen Fragen hängt viel in McDonaghs viertem Spielfilm, der vor allem ein Film über das Theater ist. Das Theater mit seinen Bühnen und Charakteren, aber auch das Theater welches wir alltäglich aufführen. Ihr hört FilMic Podcast. Viel Spaß.

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    58 mins
  • Ep. 72 - Robert Eggers: The Northman
    Jan 1 2024

    Die Nornen spinnen scheinbar ausschließlich mit rachegetränkter Faser das Schicksal des Königssohns Amleths. Entsprechend wüst geht es her, in "The Northman". Basierend auf der gleichen nordischen Sage wie Shakespeares Hamlet, lässt Robert Eggers neuster Film jede auch nur ansatzweise als modern zu verstehende Gefühlsduselei, jeden Zweifel, jede psychologische Beobachtung schlicht aus. In mittlerweile bekannter Manier versucht Eggers die Grenzen zwischen Dies- und Jenseits, Logos und Mythos, Erzählung und Geschichte aufzulösen - und mehr als sonst stellt sich die Frage wie erfolgreich diese "Vergegenwärtigung" einer längst vergangenen Zeit, mit völlig fremder Weltsicht, am Ende ist. Nicht nur weil die radikal durchgezogene Unbeirrbarkeit der Hauptfigur so stumpfsinnig daher kommt, so fremd ist, in ihrer psychologiebefreiten Schicksalsgläubigkeit, sondern auch weil das Schicksal selbst, und mit ihm die Sagenfiguren und Erzählungen, die uns als Teil der Realität vorgehalten werden, nicht überzeugend daher kommen, nicht als einzige Motivation der Charaktere, als alleinige Triebfeder des Plots herzuhalten vermögen. Oder liegt der Fehler bei uns? Was bedeutet es, das radikal Fremde anzunehmen? Und kann Eggers Authentizitätsanspruch wirklich alle Kritik abwiegeln? Wir sprechen drüber. Bei FilMic.

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    1 hr and 2 mins
  • Ep. 71 - Paolo Sorrentino: The Young Pope
    Dec 1 2023

    Mit 47 Jahren ist Lenny Belardo frisch zum Papst gewählt. Aber im Vatikan kann sich niemand so recht erklären, wie das passieren konnte. Die politischen Strippenzieher wissen zu wenig über den jungen Amerikaner, als dass sie sich Kontrolle über ihn erhoffen könnten. Und auch seine Führungslinie ist alles andere als bekannt. Ohnehin ist das Mysterium, das Unbekannte, das zentrale Thema in Sorrentinos erster Serie. Wir sprechen über alle zehn Folgen, betrachten also die Serie im Ganzen, und beackern die zum Motiv erhobene Selbstwidersprüchlichkeit von The Young Pope eher thematisch, nicht chronologisch. Ihr hört FilMic Podcast, viel Spaß.

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    1 hr and 6 mins
  • Ep. 70 - Paolo Sorrentino: The Hand of God
    Nov 15 2023

    Wir sind zurück mit Paolo Sorrentinos wohl persönlichstem Film. "The Hand of God" ist eine Autobiografie, und auf den ersten Blick recht nah dran, an den tatsächlichen Geschehnissen in Sorrentinos Jugend. Und wie das so ist bei Autobiographien, man neigt dazu die Grenze zwischen Künstler und Kunstwerk gänzlich aufzuheben und sich rein darauf zu konzentrieren was denn wohl der Künstler sagen will. Was ihn beschäftigt. Was ihn, als Menschen, zu dem machte was er ist. Auch wir kommen da nicht drumherum, und es ist auch durchaus produktiv diesen offensichtlichen Zugang zum Film zu wählen. Doch keine Sorge, das Fiktionale, das Künstliche kommt auch zum Zuge - Vor Allem aber fragen wir uns ob es sinnig ist diese Kategorien bei der Autobiografie so rigoros anzuwenden und ob nicht gerade auch Sorrentinos Stärke ist sich über solcherlei Begriffsklüngelei hinwegzusetzten. Ihr hört FilMic Podcast, viel Spaß..

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    59 mins