Wir haben den 12.4.2025. Vor 80 Jahren wurde von kanadischen Alliierten das Konzentrationslager Westerbork befreit von den Nazis.
Eva Weyl ist Niederländerin. Ihr Urgroßvater stammte aus Haltern am See. Er machte dort ein Geschäft auf. Dann ging er nach Erkelenz und zuletzt nach Kleve, wo er ein großes Kaufhaus gründete, das Evas Vater irgendwann übernahm. Doch dann kamen die Rassengesetze und Evas Eltern flüchteten in die Niederlande, wo sie dann geboren wurde.
Sie wiegten sich in Sicherheit, denn die Niederlande waren neutral, auch im Ersten Weltkrieg. Sie befürchteten nichts. Doch als die Niederlande überfallen wurde, waren dort auch die Menschen jüdischen Glaubens nicht mehr sicher ihres Lebens. In Westerbork wurde aus dem ursprünglichen Flüchtlingslager für Menschen aus Deutschland ein Konzentrationslager für Menschen jüdischen Glaubens, Sintis und Romas.
Der Schein des Lagers war ein psychologisch wichtiger für die Insassen, denn er galt als besonders fortschrittlich. Die Menschen hatten Arbeit, die Kinder gingen zur Schule. Das Schlafen in den Baracken war nicht besonders angenehm. Sie hatten auch ein Krankenhaus. Aber sie lebten innerhalb des Stacheldrahts. Jede Woche kam ein Zug und nahm Tausende Menschen mit in den Osten. Die wenigstens kamen zurück nach der Befreiung.
Eva Weyl erzählt im Vortrag ihre Geschichte von vor dem Aufenthalt im Konzentrationslager, während der langen Jahre ihrer Kindheit vor Ort im Lager und die Nachkriegszeit, bevor im gesplitteten zweiten Teil dann die Frage-Antwort-Runde mit Schüler und Schülerinnen der Willy-Brandt-Gesamtschule, die vier Tage später veröffentlicht wird als Podcast.
Alle Links und der Beitrag werden im Blog Ruhrpottologe.de am Dienstag, 15.4.2025 erscheinen. Eva Weyl hat nach dem 12.4. ein zweites Leben bekommen als Überlebende und trägt heute ihre Geschichte vor. Sie geht in Schulen und klärt über den Holocaust auf. Gerade in dieser Zeit, wo Rechtsextremismus wieder auf dem Vormarsch ist, was gerade Holocaustüberlebende nicht verstehen trotz aller Aufklärung. Ich für meinen Teil war froh sie kennengelernt zu haben und den Vortrag anhören zu dürfen. Dafür bedanke ich mich bei der Schule hiermit schriftlich und ganz herzlich die Einladung von Thomas Wanschura, Lehrer an der Willy-Brandt - Gesamtschule in Bottrop.