Das Nibelungenlied gilt als Nationalepos der Deutschen, zu Zeiten auch ideologisch belegt. Autor Joachim Fernau ist aufgrund seiner politischen Vergangenheit höchst umstritten - es gilt, seine Neudeutung vor dem Hintergrund seines Engagements für das nationalsozialistische Regime zu lesen.
Siegfried der Drachentöter - ein strahlender Held und germanischer Krieger, dessen Ermordung dramatische Ereignisse nach sich zieht, die Generationen überdauern: Rache, Eifersucht und Hass, Familienfehden und ganze Kriege. Das Nibelungenlied wurde in unzähligen Varianten künstlerisch, literarisch, filmisch und für die Bühne aufbereitet. Kriemhild ist damenhaft, aber rachsüchtig, sein Gegenspieler, Hagen von Tronje, wird stets als loyaler, aber düsterer Gefolgsmann porträtiert. Joachim Fernau stellt in seiner Nacherzählung auf humoristische Weise festgeschriebene Charakterzüge in Frage, fordert die bisherige Deutung heraus und diskutiert, wie es um die Nibelungentreue wirklich bestellt war.
Obzwar dem humoristischen Genre, der sogenannten "leichten Literatur” zuzuordnen, zählt "Disteln für Hagen” zu den umstrittensten Publikationen Joachim Fernaus - es kann in der heutigen Zeit wohl nicht mehr ohne die ideologische Vergangenheit Fernaus gelesen oder angehört werden. Joachim Fernau war Obersturmbannführer und Kriegsberichterstatter für die Waffen-SS. Zeit seines Lebens verharmloste er seinen Beitrag zur SS-Propagandamaschinerie. Schon bei seinem Erscheinen 1966 wurde "Disteln für Hagen”, wie auch andere Werke Fernaus, für seine ideologische Verortung im völkisch-nationalistischen Gedankengut kritisiert.
Gelesen werden die Hörbücher von Johannes Steck. Er zählt zu den bekanntesten Hörbuchsprechern Deutschlands und machte sich insbesondere für seine vollständige Interpretation aller Werke von Simon Beckett und Edgar Wallace einen Namen. Er wurde bereits mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet, darunter mit dem Bayerischen Theaterpreis und mit dem Hörkules als beliebtester Hörbuchsprecher des Jahres 2012.
