• Sport und Kolonialismus
    Apr 11 2025
    In der letzten Folge haben sich Nico und Nina mit Rassismus im Sport beschäftigt. Ihnen war es wichtig, die Wurzeln des Rassismus noch tiefer zu beleuchten. Deshalb widmet sich die aktuelle Folge dem Thema „Sport und Kolonialismus“. Dazu haben sie die Ethnologin und rassismuskritische Bildnerin Rachel Etse eingeladen. Im Gespräch mit Nico wirft sie Schlaglichter auf historische Kontinuitäten und rassistisches Wissen, das über Jahrhunderte gewachsen ist. Dabei geht es um Schuldabwehr, das Verdrängen von Vorfällen und den Versuch, diskriminierende Handlungsweisen an den Rand der Gesellschaft zu schieben. Rachel und Nico sprechen aber auch über Möglichkeiten und Chancen für eine strukturierte Auseinandersetzung mit diesem Thema, die sich durch eine tiefere Beschäftigung mit dem Kolonialismus eröffnen. Das Gespräch wird ergänzt durch Impulse von Ronny Blaschke, Sportjournalist und Autor des Buches „Spielfeld der Herrenmenschen“. Hört rein und lasst uns gerne euer Feedback da!
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    57 mins
  • Wortschatz: B_BIPoC
    Apr 3 2025
    Wieder ein spannendes Wortschatz-Häppchen in unserem noch frischen Tauziehen-Format! Und noch einmal ein B, nach B wie Beteiligung nun B wie BIPOC. In dieser kurzen Folge erfahrt ihr, was dieses Wort heißt, schließlich wird es auch durch uns in den Tauziehen-Folgen immer wieder genannt. Wenn ihr die Folge nachlesen wollt, findet ihr hier das Text-Manuskript. Weiter unten sind dann, wie immer, Links zu weiteren Informationen zusammengestellt. B wie BIPoC OK, BIPoC, das Wort klingt erst einmal ungewohnt. BIPoC ist ein Akronym, also eine Abkürzung, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter besteht und als eigenes Wort ausgesprochen wird. BIPoC besteht aus: Black People, Indigenous and People of Colour. Auf Deutsch bedeutet das Schwarze Menschen, Indigene und - ja People of Colour. Eins zu eins übersetzen lässt es sich nicht so charmant. Wir schauen einmal auf die einzelnen Begriffe: B für Black, also Schwarz. Schwarz ist nicht die Farbe der Haut oder ein Adjektiv, sondern eine politische Selbstbezeichnung. Um das zu verdeutlichen wird Schwarz auch groß geschrieben. Und weiß - als Beschreibung einer sozialen Position - klein und kursiv. Es geht also nicht um biologische Merkmale, sondern um politische Realitäten, Privilegien und Macht. Schwarz als Eigenbezeichnung der u.a. afrikanischen und afrodiasporischen Community kommt aus den rassismuskritischen Debatten im englischsprachigen Raum. Der Ursprung von Antischwarzem Rassismus liegt insbesondere im Kolonialismus. Hierzu haben wir eine lange Inhaltsfolge von Tauziehen, die auch die Kontinuitäten aufzeigt. Zudem gibt ein eine Inhaltsfolge zu "Sport und Rassismus". I für Indigen ist ein Sammelbegriff. Es gibt aktuell keine offiziell anerkannte Definition für indigene Völker. Die UN hat allerdings ein Merkblatt mit den wichtigsten Fakten zusammengestellt. Demnach leben mehr als 370 Millionen indigene Menschen weltweit, verteilt über 70 Länder. Und auch in Deutschland leben Menschen, die indigene Identitäten haben. PoC oder P o C bedeutet "People of Colour", also Menschen, die nicht als weiß oder deutsch wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. Im Singular kann man Person of Colour nutzen oder, die weibliche Form beispielsweise: Woman of Colour. BIPoC insgesamt ist also eine politische Selbstbezeichnung rassistisch diskriminierter Personen. Rassismus findet auf persönlicher Ebene und strukturell statt. Beides finden wir auch im Sport in Deutschland. Seid ihr unsicher, wie ihr eine Person ansprecht? Meist völlig verständlich, einfach höflich nachfragen. Denn, wie sagte Aminata Touré, Politikerin und erste afrodeutsche Landtagsvizepräsidentin: „Es fehlt nicht an Schwarzen, die sprechen, sondern an Weißen, die zuhören.“ Kennt ihr eigentlich die Neuen Deutschen Medienmacher? Sie haben schon lange ein Glossar erstellt, das Begriffe erklärt und einordnet. Und, wie immer, wir verlinken diese und weitere Hinweise in den Shownotes.
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    4 mins
  • Sport und Rassismus
    Mar 20 2025
    Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich auch im Sport wiederfindet. Wie und wo sich diese Ideologie im Sport zeigt – und warum sie so beständig ist, darüber sprechen Nico und Nina in der aktuellen Folge. Diese erscheint im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Doch die Arbeit gegen Rassismus und das berühmte „Haltung zeigen“ muss jeden Tag stattfinden. Wie so häufig bei Tauziehen legen die Hosts Wert darauf, das komplexe Thema verständlich zu vermitteln. Sie sprechen über ihre persönliche Motivation, sich gegen Rassismus einzusetzen, die Erscheinungsformen in Sport und Gesellschaft und geben einen Einblick in Erfahrungen aus Bildungs- und Projektzusammenhängen. Für Nina und Nico ist klar: Mit dieser Folge ist das Thema längst nicht abgeschlossen. Vielmehr wird es in der nächsten Zeit in weiteren Folgen vertieft. Also hört rein und gebt uns gerne Feedback!
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    50 mins
  • Wortschatz: B_Beteiligung
    Mar 14 2025
    Und wieder ein spannendes Wortschatz-Häppchen in unserem neuen Tauziehen-Format! Und ganz konsequent folgt auf A wie Ambiguitätstoleranz dann B wie Beteiligung. Mal schauen, ob wir die Reihenfolge einhalten können und das Alphabet vollbekommen, in unserer kleinen Reihe. Beteiligung ist derzeit in aller Munde und das Thema beschäftigt viele Menschen im Sport. In dieser kurzen Folge erfahrt ihr unter anderem, wo Beteiligung überall stattfindet und was man unbedingt vermeiden sollte, damit sie gelingt.
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    5 mins
  • Wortschatz: A_Ambiguitätstoleranz
    Mar 7 2025
    Weiter geht's mit dem neuen Tauziehen-Format! Nico und Nina bereiten euch kleine Wortschatz-Häppchen vor. Nach unserem Start mit dem Begriff Demonstrationen, bringen wir jetzt noch etwas mehr Struktur rein. Es folgt A wie Ambiguitätstoleranz. In wenigen Minuten erfahrt ihr mehr zu diesem komplexen Wort und was es mit unserer Demokratie und auch dem Sport zu tun hat. Wenn ihr die Folge nachlesen wollt, findet ihr hier das Text-Manuskript. Weiter unten sind dann, wie immer, Links zu weiteren Informationen zusammengestellt. Und, wie gefällt es euch? Text-Manuskript: A wie Ambiguitätstoleranz Wow. Was für ein Wort, das spreche ich jetzt kurz nochmal ganz langsam aus Ambi-Gui-Täts-Tole-Ranz. So sperrig das klingt, so wichtig ist das, was hinter diesem Wort steht. Lasst uns den Begriff mal auseinandernehmen. Fangen wir hinten an „Toleranz“ das ist ein Wort, dass viele von uns kennen. Toleranz ist kurz gesagt die Eigenschaft von Menschen Umstände, Haltungen oder auch Meinungen auszuhalten oder zu dulden. Ambiguität bedeutet, dass Dinge uneindeutig oder vage sein könne. Ambiguitätstoleranz ist also die Fähigkeit von Menschen mit Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten oder Widersprüchen umzugehen. Der Begriff kommt aus der Psychologie und die Fähigkeit wurde ca. 1949 von der Sozialpsychologin Else Frenkel-Brunswick in Studien nachgewiesen. Warum der Begriff heute noch wichtig ist, erschließt sich, wenn man sich die Debattenkultur und die politischen Veränderungen in unserer Gesellschaft anschaut. Insbesondere populistische und extreme Bewegungen und Parteien versuchen mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen zu punkten und den Diskurs zu bestimmen. Dabei treffen sie aktuell auf eine Gesellschaft, die durch viele Krisen und systemische Ungleichheiten verunsichert ist. Das ist derzeit sehr gefährlich. Denn Menschen, können auf Ambiguität in Politik und Gesellschaft reagieren, indem sie niemandem mehr ihr Vertrauen schenken und dadurch ihr ganz eigenes Weltbild aufrechterhalten. Also glauben sie beispielsweise an Verschwörungserzählungen, die ihre eigene Meinung widerspiegeln. Oder sie delegitimieren Fakten, die dieser Meinung entgegenstehen. Im Umgang mit Ambiguität geht es sozusagen darum das Risiko zu vermeiden, das Ergebnis einer Situation nicht schon im Voraus zu kennen. Vermeintliche Eindeutigkeiten helfen dann dabei die Lage einzuschätzen. Wenn man sich aber nur auf diese Stereotypen Einschätzungen verlässt, läuft man Gefahr diskriminierende oder ausgrenzende Denkweisen zu nutzen. Dadurch beschränken sich Menschen, die wenig Ambiguitätstoleranz zeigen, selbst. Denn wir kennen es doch auch aus dem Sport, die Aufregung vor einem Wettkampf oder die Vorfreude vor einem Spiel ist so groß, weil man nicht genau weiß, wie es ausgeht. Der Underdog kann immer gewinnen. Je eindeutiger der Ausgang eines sportlichen Wettbewerbs ist, desto langweiliger wird er. Genau diese Erfahrung kann man auf die Gesellschaft übertragen. Menschliche Interaktion ist immer von Mehrdeutigkeiten geprägt. So lädt das Nachdenken über Ambiguität zu einem Perspektivwechsel ein. Man kann seine vorgefertigten Bilder im Kopf hinterfragen. Ein Beispiel: im aktuellen politischen Diskurs über Migration wird diese ausschließlich problematisiert und die Gefühle von Konkurrenz oder Verunsicherung sehr populistische verstärkt. Wenn man aber aus verschieden Perspektiven auf den gesellschaftlichen Fakt schaut, dass es Migration gibt und sich offen zeigt für die vielen positiven Wirkungen (bspw. Kulturelle und persönliche Bereicherung von Gesellschaft; positive und notwendige Impulse für den Arbeitsmarkt, uvm.) von ihr. Dann eröffnen sich neue Sichtweisen, die zu einer differenzierten Auseinandersetzung beitragen. Als Zusammenfassung ein Zitat aus einem Deutschlandfunk Beitrag, den wir euch in den Shownotes verlinken, Religionswissenschaftler Thomas Bauer sagt: „Demokratie lebt davon, dass man Ambiguität in Kauf nimmt“
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    5 mins
  • Wortschatz: D_Demonstration
    Feb 17 2025
    Wie war das noch einmal? Neues Jahr, neues Glück - und neues Tauziehen-Format! Nico und Nina bereiten euch kleine Wortschatz-Häppchen vor. Und sie fangen ganz konsequent mit D wie Demonstrationen an. OK, das ist Freestyle, aber eben gerade auch das Thema, das viele Sportvereine umtreibt. In 3 Minuten erfahrt ihr unter anderem, ob und wie Sportvereine an Demonstrationen rechtssicher teilnehmen können. Wenn ihr die Folge nachlesen wollt, findet ihr hier das Text-Manuskript. Und, wie gefällt es euch? Viel Spaß! Text-Manuskript: "Der Begriff Demonstration kommt von demonstrare bzw demonstration, also beweisen oder hinweisen. Heute wird das Wort u.a. für Kundgebungen genutzt. Demonstrieren können ist ein Grundrecht in Deutschland und wichtiges Prinzip der Demokratie. Nach Art. 8 Abs. 1 des Grundgesetzes haben alle Menschen in Deutschland das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Dieses Recht gilt auch für Sportvereine. Sportvereine dürfen sich gesellschaftspolitisch positionieren, denn Sport ist Teil der Zivilgesellschaft. Er ist wertebasiert und hat Haltung. Eine Demonstration ist eine öffentliche Positionierung, also Haltung zeigen auf der Straße. Sportvereine dürfen also an Demos teilnehmen, sich aktiv mit Redebeiträgen beteiligen oder Demos selbst organisieren. Natürlich sollten Sportvereine das nicht ständig machen, weil: Vereinszweck ist Sportförderung und nicht demonstrieren Es gibt aber auch Achtungszeichen: - Keine Teilnahme an Demos, die zu Gewalt aufrufen oder wo abzusehen ist, dass gegen Grundrechte verstoßen wird, z.B. durch Rassismus Und ein zweites Achtungszeichen: - Bitte die parteipolitische Neutralität im Blick behalten, insbesondere kurz vor Wahlen. Also Teilnahme an Demos, die eine Partei als solche ablehnen, geht nicht. Wenn Inhalte kritisiert werden, dann kann der Verein eine Teilnahme anhand seiner eigenen Satzung, in der die Werte und Prinzipien dargelegt sind, rechtfertigen. Dazu braucht es aber eine gute Satzung, in der dies definiert ist. Dies sollte also wohlüberlegt sein. Zusammenfassend: Demonstrieren ist ein wichtiges demokratisches Recht, das auch für Sportvereine gilt. Sportvereine sollten aber schauen, bei welcher Demo sie teilnehmen und hier insbesondere auf die parteipolitische Neutralität achten."
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    4 mins
  • Sport und Bundestagswahl - neues Jahr, neues Glück?
    Feb 10 2025
    Die Zivilgesellschaft kann die Demokratie nicht alleine retten. Hierzu braucht es auch die Politik. Das haben die wahlkampfgeprägten Debatten Ende Januar im Bundestag gezeigt, die uns alle wohl noch lange umtreiben werden. Diese Tauziehen-Folge zu den Bundestagswahlen ist bereits Mitte Januar entstanden. Also vor dem Tabubruch und dem endgültigen Fall der Brandmauer. An manchen Stellen im Podcast kann man aber fast eine Vorahnung raushören. Auch sind die Wahlprogramme teilweise noch die Entwurfsfassungen gewesen. Es waren die Dokumente, die die Parteien zum Aufnahmezeitpunkt veröffentlicht haben. Nico und Nina haben sich also die Programme angeschaut, insbesondere die Themen Jugend, Sport und Demokratie. Wichtig ist Nico und Nina: Schaut euch die Programme selbst einmal an. Manche Programme mit der Folie der dahinterliegenden, menschenverachtenden Ideologie. Macht euch bitte ein umfassendes Bild. Und sprecht mit eurem Umfeld über das, was vermeintlich gefordert wird. Danke!
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    45 mins
  • Sport und Antifeminismus
    Dec 16 2024
    Die letzte Folge Tauziehen im Jahr 2024. „Sport und Antifeminismus“ und Alex Faulhaber ist wieder mit dabei. Was will man mehr so kurz vor Weihnachten! In der vorletzten Folge "Sport und Geschlecht" hatten Nina und Alex das Thema angeteasert und jetzt wollen wir diesem Versprechen Taten folgen lassen. Dieses Mal durfte Nico mit Alex und über ganz schön viele Themen, die mit diesem Begriff verknüpft sind, sprechen. Die beiden reden über Gewalt gegen Frauen, Demokratie, Feminismus, Männlichkeit und vieles mehr. Gleichzeitig heben sie in ihrem Gespräch die Potenziale, die die Arbeit gegen Antifeminismus bietet. Denn diese ermöglicht es Banden zu bilden und Allianzen zu formen, die viele Ungleichheiten in der Gesellschaft verändern kann, insbesondere auch im Sport! Hört rein! Und lasst uns ein Feedback da.
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    1 hr and 1 min