Es steht außer Frage, dass Veränderungen in der Landwirtschaft dringend notwendig sind, insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Landwirt*innen nicht mehr kostendeckend arbeiten können. Neben Subventionen und Umweltstandards gilt es, eine gerechte Verteilung der Gewinne zu gewährleisten, um diejenigen fair zu bezahlen, die sich um unsere Nahrungsversorgung kümmern. Erlauben die aktuellen politischen Rahmenbedingungen innovative und nachhaltige Umstrukturierungen zum Beispiel im Landmanagement? Angesichts jüngster Bauernproteste, ausgelöst durch Entscheidungen wie die Abschaffung der Agrardiesel-Vergünstigungen, wurden einmal mehr die Sorgen und Herausforderungen deutlich, mit denen Landwirte in Europa konfrontiert sind. Diese Proteste haben gezeigt, dass die derzeitige Praxis in der Landwirtschaft nicht einfach fortgeführt werden kann. Während viele Landwirtinnen und Landwirte unter ökonomischem Druck stehen, sind Verbraucher*innen mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert. Dies unterstreicht die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. Zur Zeit begünstigt diese Politik insbesondere Großbetriebe durch Direktzahlungen und das führt zu einer Benachteiligung kleiner, nachhaltig wirtschaftender Bauernhöfe. Landwirtschaftliche Betriebe hängen derzeit stark von Direktzahlungen ab, während ein großer Teil dieser Gelder zudem in umweltschädliche Maßnahmen fließt. Welche Subventionen gibt es überhaupt? Wie können wir einen Umbau der Subventionen bewerkstelligen, ohne die Landwirtschaft zu gefährden? Und welche Rolle spielt dabei die EU? Zur Diskussion dieser Fragen haben wir mit der Agrarökonomin Beate Richter vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) gesprochen. Welche Anreize können gesetzt werden, um nachhaltiges Handeln zu fördern und wie kann man die Machtverhältnisse sowie Marktmonopole der Nahrungsmittelkonzerne entflechten? Eine Windfalltax könnte hier ein möglicher Ansatz sein. Was man darunter versteht, auch darüber sprechen die Hosts Rasmus Andresen und Anna-Lena Kümpel mit Beate Richter. Es geht um die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Transformation in Europa und wie politische Mehrheiten für ambitionierte Agrarziele gewonnen werden können. Welche Folgen hat es für unseren Lebensstandard, wenn notwendige Reformen ausbleiben? Welche finanziellen und politischen Herausforderungen stehen noch bevor? Und wie könnte ein Weg aussehen, damit Europa seine landwirtschaftlichen Ziele erreicht? Im Fokus steht dabei, wie eine gerechte Verteilung der Lasten und Chancen der Agrartransformation sichergestellt werden kann, ohne dass Menschen mit mittleren oder niedrigen Einkommen überproportional belastet werden. Weiterführende Links zum Thema Agrarpolitik: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel.de Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft: https://foes.de Bewertungen und Feedback sind uns wichtig: Teilt eure Gedanken auf X (@rasmusandresen), Instagram (@gruenrasmus) oder per Mail (podcast@rasmus-andresen.eu). — Money Matters ist ein Podcast von und mit Rasmus Andresen, Abgeordneter der Grünen im Europaparlament. Moderation: Anna-Lena Kümpel und Rasmus Andresen Konzeption: Jonas Illigmann Produktion: BosePark Productions Kapitelmarken: 00:00 - Begrüßung 00:49 - Unzufriedenheit mit der Landwirtschaftspolitik 03:07 - Agrarproteste: Agrardiesel & KFZ-Steuer Befreiung 04:17 - Die Rolle der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 06:20 - Direktzahlungen & andere Subventionen 09:00 - Umweltschädliche Subventionen 12:58 - Ökologischer Umbau der Subventionen 20:10 - Stickstoffüberschussabgabe 21:38 - Machtverteilung im Lebensmittelmarkt 26:08 - Windfall Tax 30:10 - Zusammenfassung 34:35 - Aussicht auf nächste Folge: Thema Housing 35:28 - Verabschiedung