• #34 - Rural Crime? Sicherheit und Kriminalität auf dem Land
    Apr 8 2025

    In dieser Folge begrüßen wir Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn, Inhaberin der Professur für Strafrecht und Kriminologie an der Freien Universität Berlin. Ihr Forschungsteam beschäftigt sich intensiv mit Fragestellungen zum Zusammenhang von Strafe und Gesellschaft und der Kriminalität im ländlichen Raum. Zu diesem Thema bekommt ihr Frau Drenkhahn auch direkt doppelt zu hören: Während es in dieser Folge generell um das Thema Sicherheit und Kriminalität auf dem Land geht, widmet sich die kommende Folge speziell der Kriminalität gegen Landwirt:innen.

    Auch wenn uns manche Vorabendserien in den öffentlich-rechtlichen Sendern fälschlicherweise oft etwas anderes verkaufen wollen: Mit Blick auf Sicherheit ist das gängige Klischee: Land = sicher, Stadt = unsicher. Und auch die Statistiken zeigen: Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in Großstädten etwa dreimal höher als in ländlichen Gebieten oder Kleinstädten mit weniger als 20.000 Einwohner:innen. Bei genauerem Blick zeigt sich allerdings: das gilt nicht gleich für alle ländlichen Regionen und durch die Berücksichtigung des Dunkelfeldes wird deutlich, dass sich Stadt-Land-Unterschiede in der Kriminalitätsbelastung abschwächen. Vieles spricht also für einen komplexen Zusammenhang verschiedener Faktoren, die wir gerne in unserer Doppelfolge beleuchten möchten.

    Im Gespräch ging es um eine Vielzahl verschiedener Themen: Wir diskutieren die allgemeine Entwicklung der Sicherheitslage in Deutschland und vergleichen die Sicherheit in Stadt und Land. Dabei unterziehen wir die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik für ländliche Regionen einer kritischen Betrachtung. Weiterhin blicken wir auf den Einfluss enger sozialer Strukturen auf das Sicherheitsempfinden in ländlichen Gebieten und die Auswirkungen von Gebietsreformen bei Amtsgerichten und Polizei auf die Akzeptanz des Staats.

    Für diejenigen, die tiefer in die Thematik eintauchen möchten, empfehlen wir folgende weiterführende Links:

    · Ein umfassender Artikel aus dem Jahr 2021 zur Sicherheit im ländlichen Raum: https://www.bpb.de/themen/stadt-land/laendliche-raeume/343169/sicherheit-im-laendlichen-raum/

    · Ein hilfreiches Glossar kriminologischer Begriffe wie Hell- und Dunkelfeld: https://criminologia.de/studium/kriminologisches-glossar-und-personenverzeichnis/#D

    · Informationen zur erwähnten "Broken Windows Theorie": https://soztheo.de/kriminalitaetstheorien/soziale-desorganisation/broken-windows-wilson-kelling/

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    40 mins
  • #33 - MUT-Reisen der Stiftung Bürgermut
    Mar 11 2025

    In der heutigen Folge LandAussichten sind Friederike Petersen und Hannah Vongries von der Stiftung Bürgermut zu Gast.

    Die Stiftung Bürgermut befähigt engagierte Menschen und zivilgesellschaftliche Organisationen dazu, die Wirksamkeit ihres Handelns zu steigern. Wie sie das genau machen, darauf gehen die beiden Gästinnen gezielt ein. So erzählen sie u.a. von den MUT-Reisen, bei denen sie mit zivilgesellschaftlichen Akteuren in Ostdeutschland unterwegs sind und hier Initiativen besuchen, die mit ihrem Engagement anderen Mut machen.

    Außerdem nehmen sie uns mit in ihre verschiedenen Ansätze, wie sie gemeinnützige Organisationen bei der Lösung drängender gesellschaftlicher Fragestellungen unterstützen wollen. Sie berichten von Formaten wie Barcamps – ein selbstgesteuerter Austausch, denn Engagierte wissen meist selbst am besten, was sie brauchen und besprechen möchten oder auch klassische Organisationsentwicklungsangebote, bei denen sie z.B. Vereine dabei unterstützen, ihre Wirkungsmessung weiterzuentwickeln.

    Spannend fanden wir auch den Hinweis zum Skalierungsstipendium des Accelerators – mit dem Ziel gute Ideen weiter zu verbreiten - schaut euch das gerne mal an: https://opentransfer.de/projekte/accelerator/

    Weitere Links, über die wir gesprochen haben, waren:

    Stiftung Bürgermut: https://buergermut.de/stiftung-buergermut/

    Open Transfer Zusammenhalt: https://opentransfer.de/projekte/zusammenhalt/

    LAND.KANN.VIELFALT – Mach mit! Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2025 https://www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de/fachforen-2025/fachforen-block-a/6-vielfalt-ost-vorhang-auf-fuer-das-laendliche-ostdeutschland/

    Publikation der Stiftung Mitarbeit: „Dorfgespräch“ https://www.mitarbeit.de/publikationen/shop/dorfgespraech/

    Dorfprides https://dorfpride.de/mitmachen/

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    34 mins
  • #32 MONOCAB - ÖPNV auf dem Land individuell gedacht
    Feb 11 2025

    Neue Ideen für die Verkehrswende auf dem Land gefällig? - Der Zug auf dem Land fährt oft nur alle paar Stunden oder Gleise wurden ganz stillgelegt. Kein Wunder also, dass so nur knapp 5% der Wege im ländlichen Raum mit dem ÖPNV zurückgelegt werden (Mobilität in Deutschland, 2018). Es braucht neue Ideen, um die Verfügbarkeit zu erhöhen und Attraktivität für die Menschen zu steigern, damit die Verkehrswende auch in der Fläche weitergebracht wird. In unserer neuen Folge LandAussichten dreht sich daher alles um das Thema Mobilität auf dem Land. Wir gehen der Frage nach, wie man wieder neues Leben auf die alten Schienen bekommt und klären, warum der öffentliche Nahverkehr in ländlichen Regionen bald zum individuellen Nahverkehr werden könnte.

    Dazu sind wir nach Dörentrup in Ostwestfalen-Lippe gereist und haben uns dort mit Thorsten Försterling, Ideengeber von MONOCAB OWL, getroffen. Ein Projektverbund aus der Technischen Hochschule OWL, der FH Bielefeld und Fraunhofer-Institut, der ein völlig neues Mobilitätskonzept entwickelt: den MONOCAB. Dieser autonom und rein elektrisch fahrende Mini-Zug wirkt futuristisch, bieten Platz für bis zu sechs Personen, balanciert auf einer Schiene und benötigt so nur die Hälfte an Gleisen.

    Thorsten Försterling hat gemeinsam mit dem Landeseisenbahn Lippe e.V. die Idee einer Einschienenbahn des Forschers Louis Brennan (1907) aufgegriffen und weiterentwickelt. 2018 wurde sein Konzept mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet. Heute ist der studierte Innenarchitekt, neben seiner Tätigkeit bei alberts.architekten, als Marketingmanager für das Projekt MONOCAB OWL unterwegs und zeigt, dass es für eine erfolgreiche Verkehrswende keine Revolution braucht, sondern eine kontinuierliche Weiterentwicklung von dem, was da ist. Der MONOCAB soll alten Bahnverbindungen neues Leben einhauchen und den ÖPNV individueller, flexibler machen und so einen Beitrag für die Mobilität im ländlichen Raum leisten.

    Dabei geht es um die Frage, wie sich neue, innovative Lösungen nahtlos in bestehende ÖPNV-Strukturen integrieren lassen und so einen echten Mehrwert für alle Generationen schaffen – von technikaffinen Jugendlichen, die schnell und flexibel ans Ziel kommen wollen, bis hin zu älteren Menschen, die auf verlässliche Mobilitätsangebote angewiesen sind. Gleichzeitig beleuchten wir, welchen unverzichtbaren Beitrag ehrenamtliches Engagement leistet, ohne das viele Projekte für den ländlichen Raum gar nicht erst ins Rollen kämen.

    Weitere Informationen

    • Zum Thema ländliche Mobilität gab es bereits eine Podcastfolge hier bei uns (Folge 16): https://open.spotify.com/episode/573pw3kJw6hmJXJiLkaMyf?si=bc187726580f42c0
    • Die Studie Mobilität in Deutschland des Bundesverkehrsministeriums findet ihr hier: https://www.mobilitaet-in-deutschland.de/archive/pdf/MiD2017_Ergebnisbericht.pdf
    • Informationen zum Deutscher Mobilitätspreis 2018 – Open Innovation gibt es hier: https://land-der-ideen.de/wettbewerbe/deutscher-mobilitaetspreis/preistraeger/open-innovation-2018/countrycab
    • MONOCAB OWL und Thorsten Försterling könnt ihr über ihre Website erreichen: https://www.monocab-owl.de/
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    32 mins
  • #31 - Moderne Verwaltung auf dem Land in Herzberg (Elster)
    Jan 14 2025

    Stereotype über (Kommunal)-Verwaltungen auf dem Land halten sich in Deutschland seit Jahren wacker in öffentlichen Diskussionen. Der Frage, wie die Realität der Verwaltung auf dem Land aussieht und wie es anders gehen kann, widmen wir uns in unserer neuen Folge LandAussichten. Mit dabei ist Stephanie Kuntze, stellvertretende Bürgermeisterin, Fachbereichsleiterin, Digitalisierungsbeauftragte und Smart City Managerin in Herzberg (Elster). Gemeinsam werfen wir einen Blick auf verschiedene Projekte, welche die Kommune Herzberg in den vergangenen Jahren angestoßen hat, um die Gemeinde und das Leben vor Ort weiterzuentwickeln.

    Im Projekt Herzberg.Digital.Vereint wurde eine digitale Ehrenamtsplattform erarbeitet, die Vereine und Initiativen für den internen Austausch und die externe Bewerbung ihrer Veranstaltungen nutzen können. Gefördert wurde das Projekt über die Förderinitiative Heimat 2.0 des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Einen Einblick in den öffentlichen Teil der Plattform lässt sich unter https://humhub.herzbergdigitalvereint.de/dashboard gewinnen. Ergebnis des Projekts war auch ein Leitfaden zur Nutzung digitaler Tools, die zivilgesellschaftliche Organisationen für die Verbesserung ihrer Zusammenarbeit verwenden können: https://herzbergdigitalvereint.de/von-anderen-lernen/

    Das Projekt KoCampus ist in Zusammenarbeit mit Neulandia entstanden. Ein interessantes Video, in dem sowohl das Projekt als auch viele ortsprägende Veranstaltungen und Aktionen in Herzberg dargestellt werden, wurde anlässlich des Creative Bureaucracy Festivals produziert: https://www.youtube.com/watch?v=fB_PIqR95u4. Konkretere Entwürfe zur Gestaltung des KoCampus lassen sich in der Präsentation des Projektpartners Neulandia einsehen: https://www.herzberg-elster.de/seite/602117/kocampus-studi-exkursionen.html

    Im Projekt Stadtmacher / Radeln in die Zukunft#Villa hat die Gemeinde einen generationsübergreifenden Bürgerrat zur Zukunft der Mobilität in Herzberg organisiert. Einen Bericht zum Ablauf, Erfahrungen und Beobachtungen lässt sich unter https://www.herzberg-elster.de/seite/583800/stadtmacher.html einsehen. Hier finden sich auch Vorlagen zum Einladungstext, Rückmeldebögen, und weitere Materialien, die auch für andere Kommunen interessant sein könnten, die ebenfalls Bürgerräte planen.

    Im von Stephanie Kuntze erwähnten Starke Orte Netzwerk organisieren sich verschiedene Kommunen, die eine neue Verwaltungskultur etablieren, Ortsentwicklung kreativ und innovativ betreiben und Leerstände gemeinwohlorientiert entwickeln wollen. Alles weitere zum Netzwerk ist hier zu finden: https://starke-orte.land/.

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    41 mins
  • #30 – Muslimisch-migrantisch auf dem Land
    Dec 10 2024
    4,55 Millionen Deutsche sind Musliminnen und Muslime. Damit ist der Islam die größte nicht-christliche Religionsgemeinschaft in Deutschland, doch nur wenige von ihnen leben in den Ländlichen Räumen (https://www.bpb.de/themen/stadt-land/laendliche-raeume/335931/religionsgemeinschaften-in-laendlichen-raeumen/#node-content-title-5). Du’A Zeitun ist islamische Theologin und Pädagogin an der Katholischen Landvolkhochschule Oesede im Landkreis Osnabrück und Expertin für Antisemitismusprävention. Sie gibt uns einen Einblick in die Lebenssituation von Muslim:innen in den Ländlichen Räumen und ihre Arbeit im Interkulturellen Dialog. Im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft ist es für Muslim:innen – gerade wenn sie erst kürzlich geflüchtet sind – schwieriger ihren alltäglichen Bedürfnissen nachzugehen. Moscheen gibt es meist nur in Mittel- oder Großstädten und dann ist es auch noch fraglich, ob das Gebet in der bevorzugten Sprache stattfindet. Ebenso sind orientalische oder arabische Lebensmittelläden in Ländlichen Räumen kaum zu finden. Noch wichtiger ist aber das Vorhandensein einer Gemeinschaft, in der sich Muslim:innen mit ihrer Kultur, Sprache und Religion willkommen und verstanden fühlen. Trotzdem berichtet Du’A Zeitun von Vorteilen, die die Ländlichen Räume für migrierte Muslim:innen haben können, sodass sie integrierter in die deutsche Gesellschaft leben können als in Städten. So besteht die Chance in den Ländlichen Räumen die deutsche Sprache schneller zu lernen und dadurch einfacher Praktikums- und Arbeitsplätze zu bekommen (auch hier: https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/migration-in-staedtischen-und-laendlichen-raeumen/308032/auf-dem-dorf-hast-du-einen-namen-in-der-stadt-eine-nummer-gefluechtete-in-laendlichen-raeumen/). Um diesen Herausforderungen zu begegnen und schließlich die Vorteile der Ländlichen Räume für Muslim:innen nutzbar zu machen, hat Du’A Zeitun in ihrem Projekt den muslimischen Jugendverein in Osnabrück MUJOS gegründet (https://www.mujos.info/). Hier können sich muslimische Jugendliche aus der Region vernetzen, (politische) Bildungsseminare aber auch Gemeinschaft wahrnehmen und mit anderen Gruppen in Dialog gehen (z.B. aktuell mit der Polizei: https://mujbepo.de/). Außerdem finden sie dort einen sicheren Ort zum Teilen von rassistischen Erfahrungen und können auf Gleichgesinnte treffen. Als besonders förderlich für den Erfolg des Projekts bezeichnet Du’A Zeitun die Vernetzung der Religionen im Osnabrücker Land. Dass sich alle Akteure offen und engagiert im interkulturellen Dialog zeigen und Vorurteile abbauen wollen, sei der erste Schritt zu einer friedvollen bunten und diversen Gesellschaft. Hintergrund-Publikationen zur Lebenssituation von Muslim:innen und Geflüchteten in (den Ländlichen Räumen in) Deutschland: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zur Migration in städtischen und ländlichen Räumen (2020): https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/migration-in-staedtischen-und-laendlichen-raeumen Thünen-Institut zur „Integration von Geflüchteten: Herausforderungen und Potenziale für ländliche Räume“ (2023): https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065548.pdf Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur „Integration von Geflüchteten in ländlichen Räumen“ (2020): https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/Forschungsberichte/fb36-integration-laendlicher-raum.pdf?__blob=publicationFile& Robert Bosch Stiftung und Friedrich Ebert Stiftung zu „Musliminnen und Muslime in Ländlichen Räumen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“ (2018): https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/publications/pdf/2018-11/Musliminnen-und-Muslime-in-l%C3%A4ndlichen-R%C3%A4umen_PDF.pdf
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    29 mins
  • #29 - Jung und engagiert auf dem Land
    Nov 12 2024

    Zu den Bedürfnissen und Herausforderungen von Jugendlichen in den Ländlichen Räumen gibt es nur wenige konkrete Zahlen. In etablierten Studien zur deutschen Jugend werden Differenzen zwischen Stadt und Land nur am Rande erwähnt. So z.B. bei der erfreulichen Entwicklung, dass es keine gravierenden Unterschiede im Zugang zum Gymnasium zwischen Stadt und Land gibt, in der Shell Jugendstudie 2019. Heißt das, es gibt insgesamt kaum Unterschiede oder wurden diese nur noch nicht untersucht?

    Dieser Frage widmen wir uns mit Anne-Kathrin Meister, stellvertretende Bundesvorsitzende des Bund der deutschen Landjugend (BDL), und Ursula Braunewell, erste Vize-Präsidentin der Deutschen Landfrauen und von 1987-1989 im Vorstand des BDL. Unsere beiden Gäste teilen ihre Erfahrungen aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit und persönlichen Erlebnissen. Dabei zeigen sie schnell auf, dass die Jugend in Ländlichen Räumen generell die gleichen Bedürfnisse hat wie Jugendliche in Städten, diesen aber nicht so leicht nachgehen kann. Begrenzende Faktoren seien dabei unter anderem die Mobilität, das Angebot an Bildungs- oder Freizeitangeboten aber auch der Breitbandausbau.

    Als größter deutscher Verband für Jugendliche in Ländlichen Räumen spricht der BDL seit 75 Jahren genau diese Themen an und setzt sich für gleichwertige Lebensverhältnisse für Jugendliche ein. Die rund 100.000 Mitglieder des Verbandes sind dabei so divers wie die deutsche Gesamt-Gesellschaft und „nur“ vereint durch ihre gemeinsame Heimat in den Ländlichen Räumen. Anne-Kathrin Meister und Ursula Braunewell veranschaulichen wie viele Erfolge in den 75 Jahren Einsatz für junge Menschen schon zu verzeichnen waren. Dabei wird sich schon seit Jahrzehnten nicht nur für landwirtschaftliche Themen engagiert, sondern auch für die Rechte von Frauen und Mädchen, queeren Menschen, gegen Rassismus und Antisemitismus oder ungesunden Alkoholkonsum (https://www.landjugend.de/landjugend/positionen/ sowie https://www.landjugend.de/landjugend/publikationen/). Die Landjugend nimmt also eine Vorreiterrolle im Engagement für jugendliche Themen ein.

    Wissenschaftliche Publikationen zur Jugend in Deutschland:

    • Shell Jugendstudie, 2024
    • SINUS Jugendstudie, 2024
    • Continental Umfrage Generation Z, 2023
    • BMFSFJ Freiwilliges Engagement junger Menschen (4. Deutsche Freiwilligensurvey), 2017
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    47 mins
  • #28 - Klima ernten auf dem Land
    Oct 8 2024

    Klima ernten auf dem Land – geht das gut? Was muss beachtet werden und wie nimmt man die Bevölkerung mit? – In unserem Podcast hatten wir dieses Mal drei Gäste:

    Karl Richard Nissen, der knapp 30 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister für die 260-Einwohnergemeinde Sprakebüll in Nordfriesland war und das Dorf zusammen mit Hans-Christian Andresen, Landwirt und Gründer von Solar-Andresen auf den Weg der Energiewende gebracht hat. Und Christian Andresen, der die Firma nun von seinem Vater übernommen hat und weiterführt, was Karl Richard und Hans-Christian auf dem Weg gebracht haben.

    In Sprakebüll liefern Wind, Sonne und Biogas Strom und Wärme. Zudem ist E-Mobilität mit dem „Dörpsmobil“ für alle Dorfbewohner:innen zugänglich. Das war nicht immer so – in den 1960er Jahren hatte das Dorf noch 26 landwirtschaftliche Betriebe, heute sind es nur noch drei, ohne die erneuerbaren Energien wäre das Dorf sehr arm, so Karl Richard Nissen. Durch erneuerbare Energien in Bürgerhand hat sich das Dorf trotz des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu einem prosperierenden Ort gewandelt. Denn durch die Wind- und Solaranlagen fließen Gewerbesteuern in die Gemeindekasse. So kann sich Sprakebüll Fahrradwege, Musikunterricht für Kinder, Kostenfreies Schwimmen und Sauna für die Freiwillige Feuerwehr und auch ein günstiges Carsharing leisten.

    Wichtig bei der Entwicklung hin zum Energiedorf war, so sind sich die drei Gäste einig, die Bürger:innen vor Ort zu beteiligen. Geholfen hat auch, dass es damals, als der erste Bürgerwindpark geplant wurde, nicht so viele bürokratische Vorgaben gab.

    Ein Leitfaden zum Bürgerwindpark ist hier zu finden: https://ee-sh.de/de/dokumente/content/leitfaeden-und-magazine/Leitfaden_Buergerwindpark_web.pdf

    Bjarne Mädel und Anke Engelke haben Sprakebüll besucht: https://www.ardmediathek.de/video/schleswig-holstein-magazin/anke-engelke-und-bjarne-maedel-besuchen-sprakebuell/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS83OGViMzU2MC1hYzkzLTQ4YTQtYmIxNy1iMzlmMWU0N2M5Y2U

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    51 mins
  • #27 – Die neue Ländlichkeit und mediale Darstellungen ländlicher Räume
    Sep 10 2024

    Seit Jahren erfreuen sich verschiedene Medien, in denen es um Dörfer, Ländlichkeit und ländliche Räume geht, in Deutschland einer besonderen Beliebtheit. Magazine wie Landlust erreichen Rekordauflagen, Dorfromane wie „Unterleuten“ von Juli Zeh führen Bestsellerlisten an und Neo-Heimatfilme/-krimis, die skurrile Titel mit bayerischen Traditionsgerichten tragen, füllen landläufig die Kinosäle.

    In unserer neuesten Episode LandAussichten tauchen wir daher tief in die Welt der „neuen Ländlichkeit“ ein. Wir begeben uns auf Spurensuche und betrachten die sich verändernden Erzählungen oder Narrative rund um ländliche Räume und wie diese unser Verständnis und unsere Vorstellung davon prägen. Dabei geht es unter anderem darum, was hinter den zentralen Narrativen rund um ländliche Räume in Deutschland steckt, wie diese Bilder auf die Realität vor Ort wirken und warum gerade (Ober-)Bayern medial als Region so stark mit der Idee von Ländlichkeit verknüpft ist.

    Der Kapitän dieser Reise ist Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Manuel Trummer. Er forscht an der Universität Regensburg zu digitalen und medialen Erzählkulturen, ländlichen kulturellen Praktiken, Transformationsprozessen und wie sich diese miteinander zusammenhängen. Mit an Bord hat er viele spannende Einblicke aus über 15 Jahren Wissenschaft und verschiedenen anderen Tätigkeiten rund um das Thema Kulturen ländlicher Räume.

    Die Dokureihe "Topografien" von Dieter Wieland, die er als besonders gelungene Darstellung von Ländlichkeit und kritische Beobachtung der Transformation in den Populärmedien nennt, lässt sich in der ARD-Mediathek unter: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/unter-unserem-himmel/dieter-wieland-topographie-100.html abrufen.

    In seinem Buchkapitel „Making Bavaria, Zur medialen Governance des Ländlichen am Beispiel des BR-Fernsehens“ (https://journals.univie.ac.at/index.php/rhy/article/view/5878) befasst sich Manuel Trummer verstärkt mit der Rolle des Bayerischen Rundfunks in der Darstellung ländlicher Räume. Hierbei geht er neben grundsätzlichen Überlegungen zur Rolle medialer Darstellungen auf gesellschaftliche Wahrnehmungen besonders auf die TV-Formate „Komödienstadel“ und „Dahoam is Dahoam“ ein.

    Der angesprochene Essay „Neue Ländlichkeit – eine kritische Betrachtung“ von Prof. Dr. Claudia Neu ist unter: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/236826/neue-laendlichkeit/ frei verfügbar. In ihrem Text setzt sie sich kritisch mit romantisierten Vorstellungen ländlicher Räume aus städtischer Perspektive und den dahinterliegenden Widersprüchen und Problematiken auseinander.

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    43 mins