11. Station Jesus wird ans Kreuz genagelt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich A. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Die Bosheit wählte für Dich, mein Herr, als letzte die grausamste Pein. Ja, die grausamste, denn sie führte zu einem langsamen Tod, sie verursachte die größten Schmerzen und war die schändlichste, denn sie war den niederträchtigsten Verbrechern vorbehalten.
Alles wurde von der Hölle bestellt, um Dir die größten und schlimmsten Schmerzen an Leib und Seele zuzufügen. Beinhaltet dieser tiefgründige Haß nicht eine Lehre für mich? Wehe mir, der ich sie nie ganz begreifen werde, wenn ich nicht nach Heiligkeit strebe. Zwischen Dir und dem Teufel, zwischen Gut und Böse, zwischen Wahrheit und Irrtum besteht ein tiefer, unversöhnlicher, ewiger Haß. Die Finsternis haßt das Licht, die Söhne der Finsternis hassen die Söhne des Lichtes; der gegenseitige Kampf wird andauern bis zur Vollendung der Tage, und es wird nie Frieden sein zwischen der Nachkommenschaft der Frau und der Nachkommenschaft der Schlange... Um die unermeßliche Breite, die Größe dieses Hasses zu verstehen, betrachte man alles, was er zu tun wagte. Es ist der Sohn Gottes, der da hängt, verwandelt in einen Aussätzigen, wie es in der Heiligen Schrift heißt, an dem nichts Heiles ist, in ein Wesen, das sich krümmt unter den Schmerzen wie ein Wurm, verabscheut, verlassen, an ein Kreuz genagelt zwischen zwei gemeinen Verbrechern. Der Sohn Gottes: Welch unendliche, unvorstellbare, erhabene Größe enthalten diese Worte! Doch siehe, was der Haß gegen den Sohn Gottes zu verüben wagte!
Und die ganze Weltgeschichte, die ganze Kirchengeschichte ist nichts anderes als dieser unerbittliche Kampf zwischen denen, die Gottes sind, und denen, die des Teufels sind, zwischen denen, die der Jungfrau gehören, und denen, die der Schlange gehören. Ein Kampf, in dem es nicht nur Mißverständnisse gibt, nicht nur Schwäche, sondern auch Bosheit, absichtliche, verschuldete, sündhafte Bosheit von seiten der Scharen der Menschen und bösen Geister, die dem Satan folgen.
Dies ist es, was gesagt, bekräftigt, ausgerufen und woran immer wieder am Fuße des Kreuzes erinnert werden muß. Denn wir sind vom Liberalismus dermaßen verunstaltet, immer dazu geneigt, diesen unentbehrlichen Aspekt des Leidens unseres Herren zu vergessen.
Doch die Jungfrau der Jungfrauen, die schmerzhafte Mutter, die an der Seite ihres Sohnes an seinem Leiden teilnahm, sie wußte um diese Tatsache. Ebenfalls wußte es der jungfräuliche Apostel, dem unter dem Kreuze Maria als Mutter gegeben wurde und der damit das größte Vermächtnis erhielt, das jemals einem Menschen gegeben wurde. Denn es gibt gewisse Wahrheiten, die Gott den Reinen bereithält und den Unreinen verweigert.
O meine Mutter, in dem Augenblick, in dem sogar ein Schächer Verzeihung verdient hat, bitte Jesus, Er möge mir all meine Blindheit verzeihen, durch die ich die Verschwörung des Bösen um mich herum nicht zur Kenntnis nahm.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...
V. Erbarme Dich unser, o Herr
A. Erbarme Dich unser
V. Die Seelen der verstorbenen Christgläubigen mögen durch die Barmherzigkeit Gottes ruhen in Frieden.
R. Amen.
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