In dieser Folge spreche ich darüber, was mich überwiegend zufrieden und glücklich machte: - Liebe zu Sprachen, - die Pension - Selbsthilfegruppen - radikale Krankheitseinsicht - Was ist mein Charakter, was die Krankheit, - mein Outing 2019 im Winter in der Eifel, Karlsruhe aufgelöst, Freunde weit weg, kein Auto. In der Eifel zwei, drei gute Kontakte. Starre! Suche nach dem Sinn, was macht mir Freude? Sprachen Griechisch, Polnisch, Englisch. Ich suchte eine Sprachschule und fand eine, die auch online Deutsch als Fremdsprache lehrte. Ein neuer Job als Onlinetutorin! Ich konnte mir meine Arbeitszeiten frei einteilen, die Stunden am Tag und in der Woche mit der Möglichkeit, 24 Stunden vorher abzusagen. Corona sicherte meinen Arbeitsplatz, aber virtuelle Begegnungen ersetzen keine echten wie bei meiner jetzigen Tätigkeit. Ich bin mit meiner Frühpension und dem Zuverdienst privilegiert. Für andere Menschen ist nicht nur die Gesundheit betroffen sondern auch das Einkommen mit Gefahr für Altersarmut. Man kann eine teilweise oder volle Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Der Medizinischen Dienstes prüft aus Unkenntnis über die Bipolare Störung nicht immer zum Vorteil der Betroffenen, die oft den Rechtsweg einschlagen müssen. Früh erkrankt, wenig gearbeitet, hohe Fehlzeiten führen zu geringen Renten bis ins Alter. Meine soziale Teilhabe ist im Gegensatz zu Menschen ohne weitere Absicherung gut, bei sozialen Aktivitäten wie Essen gehen, in den Urlaub fahren etc. Von der Klinik zu meiner Selbsthilfegruppe Bipolar Karlsruhe, die mich jahrelang unterstützt hat, nicht zuletzt mit dem Podcast. Zwei Treffen bei Anwesenheit, ab Corona einmal im Monat via Skype und lockeres Gruppencafé. Zwei Stunden erzählen, zuhören und unterstützen. Während eines Onlinetreffens (ich aus der Eifel) entstand dann auch die Idee zum Podcast. Vor Ort fand ich zusätzlich eine Gruppe mit zwei Terminen im Monat. Alles zusammen Stabilität. Mitentscheidend war aber die radikale Akzeptanz meiner Erkrankung: Bücher, Informationen z.B. auf der DGBS Internetseite. Meine Erlebnisse waren typisch für die bipolare Störung. Ungeschützter Sex mit vielen Partnern, viel zu viel Geld ausgeben, Schulden, Arbeitsplatzverlust mit Hausverbot. Was ist mein Charakter? Was ist die bipolare Störung? Geholfen hat mir mein Outing vor den Personen, die es betrifft und die sich dafür interessieren. Im Gegensatz zu Zypern habe ich Menschen in der "rückständigen Eifel" getroffen, die sehr viel Verständnis dafür haben. Die Themen meiner Erkrankung sind in der deutschen Gesellschaft angekommen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. 2020 habe ich mit meinem Projektpartner Michael in der Eifel zusammen gesessen und rumgesponnen. Was Christian Drosten kann, kann ich auch in online Interviews im Podcastformat probieren. Corona grätschte dazwischen. Deshalb meine Geschichte. Vielleicht gibt es eine Staffel 2 mit den anderen tollen Menschen, mit so vielen Talenten und Potenzial sei es musikalisch, literarisch, gestalterisch.