Als Moderator der Interviewsendung „Käpt´ns Dinner“ taucht Michel Abdollahi regelmäßig mit seinem U-Boot in Hamburg ab. Er überzeugt mit feinsinnigem Humor und Charme. Michel ist Künstler und Poetry-Slammer. Er ist ist scharfsinnig und konfrontativ. Als Fernsehjournalist, Aktivist und Buchautor geht er mutig dahin, wo Dinge richtig im Argen sind. Ob in ein ostdeutsches Nazi-Dorf oder in die Arktis: Michel Abdollahi setzt sich auch selbst als Person aufreibenden Situationen aus. Was mir gefällt: Michel begegnet den Menschen auch in unangenehmen Situationen wie dem Nazi-Dorf unvoreingenommen und freundlich. Vor einiger Zeit haben Michel Abdollahi und ich bereits für die Sendung „Im Anfang war das Wort“ ein Interview geführt. Er hat damals darüber gesprochen, wie sehr ihm die Erzählung „Hiob“ am Herzen liegt. Dieses Jahr nun ist die fünfteilige Dokumentation „time to say goodbye“ von ihm online gegangen. Drei Jahre lang hat Michel Abdollahi gedreht. Eigentlich sollte es eine Dokumentation über ungewöhnliche Orte sein. Sie entwickelt sich dann zu einer Reise in die Arktis, auf der Suche nach Eisbären. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sucht, sagt Michel: „Ich finde.“ Und trotzdem redet er im Zusammenhang mit dieser Dokumentation von einer Sinnsuche. Neben der Schönheit der Arktis zeigt sich der Klimawandel mit ganzer Brutalität. Der Eisbär selbst ist ja zum Symboltier für den Klimawandel geworden. Ein typischer Naturschützer ist Michel nicht, wie er sagt. Eher ein klassischer Konsument. Mitten in der Arktis bei -40 Grad treffen also plötzlich Natur und Kultur aufeinander. Bilder von berührender Schönheit. Und immer steht die Frage im Raum: Wie lange noch wird es dieses wunderbare Stück Erde geben? Mit mir spricht Michel über die Hintergründe dieser Reise, was ihn angetrieben hat, diese gefährliche Fahrt auf sich zu nehmen. Was er glaubt. Über den Islam. Und auch, wann und wo er Sinn erlebt hat. Hört mal rein! Michel ist wunderbar.