Willkommen zur siebten und letzten Folge unseres Podcasts "Rache. Geschichte und Fantasie". Diesmal unterhalten sich Max Czollek, Lyriker und Ideengeber der gleichnamigen Ausstellung und Museumsdirektorin Mirjam Wenzel mit Sebastian Schirrmeister. Er ist Literaturwissenschaftler, Lektor und Übersetzer und forscht u.a. zum Thema Rache in der Gegenwartsliteratur von jüdischen Autor*innen. Für den Ausstellungskatalog hat Sebastian Schirrmeister einen Essay mit dem Titel „Wo, wenn nicht hier?“ verfasst, der sich mit Rachefantasien und -handlungen in literarischen Texten jüdischer Autor*innen während und nach der Schoa beschäftigt. Ist Rache ein Thema der Diaspora? Welche Vorstellungen von Gerechtigkeit kommen in den verschiedenen Texten zum Ausdruck? Und vor allem: Wie gehen sie mit den judenfeindlichen Fremdzuschreibungen um, die das Thema Rache kennzeichnen? Zur Sprache kommen zahlreiche Klassiker, aber auch weniger bekannte Werke zeitgenössischer Autor*innen – von Maxim Billers „Der gebrauchte Jude“, Romain Garys „Der Tanz des Dschingis Cohn“, Rivka Kerens „Anatomie einer Rache“ über Friedrich Torbergs „Mein ist die Rache“ bis hin zu William Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“. Warum dessen Shylock-Figur und der wohl bekannteste Rache-Monolog der Literatur nicht Bestandteil der Ausstellung ist – auch darüber wird in diesem Podcast diskutiert.