Die Schauspieler im Glück
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Peter Rosei
About this listen
Trügerisch-harmlos, fast zärtlich beginnt es - das Gespräch eines alten Schauspieler-Paares an einem, wie man glauben könnte, idyllisch schönen warmen Morgen. "Der Alte" ist glücklich über seine Pelargonien und seine schwarze Katze; "die Alte" entzückt sich an "tanzenden Staubkörnchen in den Morgensonnenstrahlen". Doch unmerklich gerät die Idylle ins Bröckeln, bricht schließlich zusammen: es gibt weder Katze noch Blumen, aus dem warmen Morgen ist ein kalter Wintertag, schließlich eine verschneite Winternacht geworden, die beiden Alten können seit langem weder Miete noch Strom bezahlen, also gibt es auch weder Licht noch die strahlende Wärme der Heizsonne. Nur die Erinnerungen an einst, an eine angeblich schimmernde-glimmernde Bühnenwelt halten die beiden noch aufrecht. Doch selbst die Erinnerungen bleiben fragwürdig: "Ich war einmal ein Gott der Bühnen; selbst das ist noch gelogen" - bekennt beinahe erschreckend einsichtig der Alte, als sich ein Besucher überraschenderweise nicht als der erhoffte Glücksbringer, sondern als schlichter Sektenfanatiker entpuppt. Da bleibt am Ende nur das Glück aus der Flasche.
Regie: Otto Düben, Musik: Peter Zwetkoff
©1986 SWR-Manuskript (P)1986 SWR